Vertrauenskrise in der US-Regierung

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Wegen der Affäre um die Russland-Kontakte seines Teams hat sich US-Präsident Donald Trump offenbar nachhaltig mit seinem Justizminister Jeff Sessions entzweit. Er hätte Sessions nicht mit dem Ministerposten betraut, wenn er gewusst hätte, dass dieser sich in der Russland-Affäre für befangen erklären und damit nicht zuständig erklären würde, sagte Trump in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview mit der „New York Times“.

„Wie kann man einen Job übernehmen, wenn man sich selbst für befangen erklärt“, sagte Trump in dem Interview. Wenn Sessions sich vor einer Ernennung zum Justizminister für befangen erklärt hätte, „hätte ich gesagt, ‚Danke, Jeff, aber ich werde Dich nicht nehmen'“, fügte der US-Präsident hinzu.

Sessions‘ Verhalten sei „extrem unfair – und das ist ein mildes Wort – gegenüber dem Präsidenten“. Sessions hatte sich vergangenes Jahr als damaliger Senator und Wahlkampfberater Trumps mehrmals mit dem russischen Botschafter Sergej Kisljak getroffen – dass er diese Begegnungen während seines Nominierungsverfahrens im Senat unerwähnt ließ, erregte Argwohn.

Unter Druck

Erst nach der Enthüllung dieser Treffen durch die Presse bestätigte sie der inzwischen ins Amt eingesetzte Minister. Zudem erklärte er formell seinen Rückzug aus den Russland-Ermittlungen des ihm unterstehenden FBI. Trump steht wegen der Russland-Kontakte seines Wahlkampfteams unter massivem Druck.

In der Affäre ermitteln derzeit mehrere Kongressausschüsse sowie die Bundespolizei FBI und der vom Justizministerium eingesetzte Sonderermittler Robert Mueller. Sie gehen dem Verdacht möglicher Absprachen zwischen Trump-Mitarbeitern und der Führung in Moskau während des Präsidentschaftswahlkampfes im vergangenen Jahr nach.

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