Pisa-StudieLuxemburgs Bildungssystem benachteiligt Schüler aus ärmeren Familien und Schüler mit Migrationshintergrund 

Pisa-Studie / Luxemburgs Bildungssystem benachteiligt Schüler aus ärmeren Familien und Schüler mit Migrationshintergrund 
Schüler mit Migrationshintergrund und Schüler aus einem sozial schwächerem Umfeld erzielen schlechtere Leistungen Symbolbild: Frank Rumpenhorst/dpa

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Für die Luxemburger gab es im Rahmen der Pisa-Studie nur unterdurchschnittliche Noten. Wie die ASTI (Association de Soutien aux Travailleurs Immigrés) am Donnerstag in einem Presseschreiben mitteilt, haben Schüler mit Migrationshintergrund und Schüler aus einem sozial schwächerem Umfeld erneut schlechter abgeschnitten. Dabei handele es sich keinesfalls um einen neuen Trend: Seit 40 Jahren erzielen diese Schülergruppen schlechtere Ergebnisse. 

Die aktuelle Bildungsstudie „Pisa“, die von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD, Organisation for Economic Co-operation and Development) am Mittwoch veröffentlicht wurde, kaum neue Erkenntnisse für die Luxemburger: Wie auch in den Vorjahren gibt die OECD den Luxemburgern sowohl beim aktuellen Schwerpunktthema Lesekompetenz als auch in der Mathematik und bei den Naturwissenschaften nur unterdurchschnittliche Noten. Doch viel gravierender ist für die ASTI der Fakt, dass Schüler mit Migrationshintergrund und Schüler, die aus einem schwächeren sozialem Umfeld kommen, nicht dieselben Leistungen erbringen können, wie Schüler ohne Migrationshintergrund oder Schüler aus einem besseren sozialen Umfeld. 

Für die ASTI ein altbekanntes Bild, schließlich sind diese  Ergebnisse seit 40 Jahren aus den Studien abzulesen. In einer Pressemitteilung stellt sich die ASTI dabei die Frage, ob das luxemburgische Schulsystem der Vielfalt der luxemburgischen Schüler ausreichend Rechnung trägt. Denn dass das Bildungssystem längst nicht allen Schülern die gleichen Chancen bietet, sieht die ASTI als erwiesen an. Dabei bezieht sie sich auch auf den nationalen Bildungsbericht von 2018, der von der Universität Luxemburg und vom SCRIPT (Service de Coordination de la Recherche et de l’Innovation pédagogiques et technologiques) erstellt wurde. 

Im nationalen Bildungsbericht heißt es: „Das Absinken der Chancen der Benachteiligten und das Zunehmen der Chancen der Privilegierten bedeutet eine Zunahme sozialer/schichtbezogener Ungleichheiten in der Bildungsbeteiligung bzw. im Bildungserwerb.“ Die soziale Schere klafft also auch im luxemburgischen Bildungssystem nachweislich immer weiter auseinander.