Mit neuem Selbstvertrauen will Maurice Deville im Nationalkader überzeugen

Mit neuem Selbstvertrauen will Maurice Deville im Nationalkader überzeugen

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Maurice Deville ist nach elf Monaten zurück im Nationalkader. Der Offensivspieler des SV Waldhof Mannheim blühte aber nicht erst vor ein paar Monaten wieder auf. Seine Leistungssteigerung will er am Donnerstag im Testspiel in Nordirland und am Dienstag in der EM-Qualifikation gegen Serbien unter Beweis stellen.

„Aufwärtstrend“ titelte der Mannheimer Morgen noch vor drei Tagen – denn der Luxemburger Nationalspieler Maurice Deville steht mehr denn je im Fokus. Der Weg dahin war allerdings mit Rückschlägen gepflastert.

Nachdem Maurice Deville beim 1. FC Kaiserslautern unter Tayfun Korkut keine Rolle mehr spielte, wechselte er 2017 in die Regionalliga. Ein Handbruch machte ihm damals bereits in der Vorbereitung einen Strich durch die Rechnung. „Das hatte mich mental mitgenommen.“ Die späteren Anpassungsschwierigkeiten dauerten länger als gewollt. Nur zwei Tore standen in der ersten Saison zu Buche. Das Selbstvertrauen war angeknackst.

Qualitäten eines Mittelstürmers 

Erst mit einem Trainerwechsel – Bernhard Trares ersetzte Gerd Dais – verbesserte sich die Situation des Luxemburger Nationalspielers. „Mo hat ein bisschen Zeit gebraucht und seine Position finden müssen, auf der er sich am wohlsten fühlt. Seitdem macht er einen fantastischen Job“, lobte ihn der Vereinscoach. Denn durch seine neun Treffer und zwölf Vorlagen in der Saison 2018/19 spielte er sich wieder in den Vordergrund, auf dem rechten Flügel eines 4-2-3-1-Systems. „Ich habe seit rund 40 Spielen jedes Mal in der Startformation gestanden,“ resümierte der 27-Jährige.

Nationaltrainer Luc Holtz sieht ihn allerdings eher auf einer anderen Position, wie er bei der Kadervorstellung erklärte: „Er bringt alle Qualitäten eines Mittelstürmers mit und hat nicht unbedingt die Eigenschaften eines Flügelspielers. Zudem ist die Konkurrenz auf dieser Position sehr groß. Außerdem wird in Mannheim mit einem anderen System gespielt.“ Deville sieht es gelassen: „Eine Umstellung wäre kein Problem. Hauptsache ich spiele und muss nicht ins Tor.“

Erfahrung und Fitness

Dass er nach geschafftem Aufstieg für die letzten internationalen Termine nicht berufen wurde, hatte seine Gründe: Eine weitere Hand-Operation, bei der Platten entfernt wurden, zwang den Angreifer zu einer kurzen Pause. Diesmal warf ihn die Verletzung nicht zurück. Er stand beim Saisonauftakt gleich wieder in der ersten Reihe und schrieb sogar ein kleines Stück Vereinsgeschichte, als ihm das erste Tor beim Mannheimer Comeback im Profifußball gelang.

„Mein Selbstvertrauen hat sich in den beiden letzten Jahren enorm verbessert. Wenn ein Ball ins Aus ging, hatte das vor fünf Jahren noch zur Folge, dass ich lange gegrübelt habe und die vier, fünf Bälle danach auch nicht viel besser waren. Jetzt kommt auch noch der eine oder andere Ball dazwischen, der ins Aus geht, aber es folgen acht gute Pässe oder eine Vorlage. Dieses Selbstvertrauen muss man Mitspielern und Gegnern zeigen.“

Aufstieg in die dritte Bundesliga

Auch spielerisch ging es mit dem Aufstieg in die dritte Bundesliga bergauf: „Die Sicherheit am Ball und der Überblick auf dem Rasen kamen mit der Erfahrung. Jetzt bin ich topfit.“
Elf Monate nach seinem letzten FLF-Auftritt in San Marino will Deville deshalb einen seiner nächsten Pläne verwirklichen: „Es wäre der richtige Zeitpunkt, um mich in der Nationalmannschaft durchzusetzen.“ Denn der Schnellzug ist bereits ohne ihn losgefahren. In Abwesenheit des 1,94 m großen Angreifers, der u.a. seit Oktober 2018 keine Rolle mehr in den Plänen des Nationalspielers spielte, holten die „Roten Löwen“ vier Punkte in vier EM-Qualifikationsduellen.

Bei Deville haben diese Partien bleibenden Eindruck hinterlassen: „Wir müssen einfach so weitermachen wie bisher. Was das Team abgeliefert hat, wie zweimal gegen die Ukraine, war toll. So können wir auch die Nordiren ärgern. Sie wollen über die Laufleistung, Kampf und Duelle kommen. Wenn wir den Ball schnell zirkulieren lassen, wird es aber gar nicht dazu kommen. Mittlerweile sind wir so weit, dass wir uns nicht auf den Gegner konzentrieren sollen, sondern auf uns selbst.“