Wer hofft, per Sparbuch reich zu werden, dürfte enttäuscht werden. Höhere Gewinne können die erwarten, die mehr Risiken eingehen. Der durchschnittliche Luxemburger ist aber risikoscheu.
Das Zusammenspiel zwischen der Einstellung gegenüber dem Faktor „Risiko“, den gesellschaftlichen Hintergründen der Personen und dem Vermögen der Haushalte hat die luxemburgische Zentralbank (BCL) gemeinsam mit dem „Luxembourg Institute of Socio-Economic Research“ (Liser) unter die Lupe genommen.
Und die Ergebnisse sprechen eine überaus deutliche Sprache: Insgesamt gelten satte 74 Prozent der Bürger als risikofeindlich. Damit unterscheidet sich der Luxemburger jedoch nicht mal vom Durchschnittseuropäer. Hier gelten im Schnitt 75 Prozent der Bürger als risikofeindlich, wie die europaweit durchgeführte Studie zeigt.
Mittels vier Fragen wurden die für Finanzen zuständigen Personen in Haushalten gefragt, ob sie beim Investieren von Geld viele (oder mehr als der Durchschnitt; oder wie der Durchschnitt) Risiken eingehen, um eine hohe (oder mehr als der Durchschnitt; oder wie der Durchschnitt) Rendite zu erhalten – oder ob sie überhaupt keine finanziellen Risiken eingehen wollen. Nur wer Letzteres angekreuzt hat, gilt als stark risikofeindlich, alle anderen Umfrageteilnehmer gelten als risikotolerant.
Doch obwohl die große Mehrheit der Menschen vor Risiken zurückschreckt, so sind es die risikofreundlicheren, die im Schnitt mehr Geld verdienen. Und der Unterschied ist gewaltig. „Risikofreundliche Haushalte verdienen im Schnitt 50 bis 60 Prozent mehr als risikofeindliche“, schreibt die Zentralbank in ihrem Bulletin 2018-2. Diese Tendenz werde auch von europaweiten Ergebnissen bestätigt.
Reich bedeutet risikofreundlich
Und es ist nicht nur der Verdienst, der unterschiedlich ist: Insgesamt zeigen solche Studien, dass es die reichsten Menschen sind, die am wenigsten risikofeindlich sind, schreibt die Zentralbank.
Die Frage von der Henne und dem Ei – also was zuerst da war – wird in dem Bulletin nicht behandelt. Klar ersichtlich ist aber, dass wohlhabende Menschen einen größeren Anteil ihres Vermögens in risikoreichere Investitionen anlegen.
Wer Angst vor der Ungewissheit hat, setzt auf ein Sparbuch, während risikofreudige Menschen auch Aktien in ihrem Portfolio halten. Letztere dürfen auf höhere Gewinne hoffen als diejenigen, die den „sicheren Weg“ gewählt haben.
In der Studie wurde auch untersucht, wie Menschen zum Thema Risiko stehen. Herausgefunden wurde, dass in Luxemburg geborene Menschen im Schnitt risikofeindlicher sind (78 Prozent) als solche, die im Ausland geboren wurden (69 Prozent). Das ist eigentlich keine Überraschung, da es bereits sehr viel Mut erfordert, in ein fremdes Land auszuwandern.
Auch bestätigt die Studie das Vorurteil, dass Männer dem Risiko offener gegenüberstehen als Frauen. So stufen sich 82 Prozent der luxemburgischen Frauen als risikofeindlich ein – aber nur 67 Prozent der Männer im Großherzogtum. Europaweit betrug das Ergebnis 80 beziehungsweise 71 Prozent.
Die Studie zeigt ebenfalls, dass weniger junge Menschen unter 35 Jahren (68 Prozent) Angst vor Risiken und Ungewissheiten haben als über 65-Jährige (84 Prozent).
Die von der luxemburgischen Zentralbank vorgestellten Daten zum Thema Risiko basieren auf einer Umfrage („Enquête sur le comportement financier et de consommation des ménages“).
Amplatz Autoen am Kafpräiss(net Wert) vun der Jorespai ze kaafen, hätten d'Leit besser se z'investéiren. Et as krass wéivill Leit net mat Suen emgoe kënnen. Richteg krass. Iergendswou gett et eng US Studie wou ee mat hierem Mindestloun an vill Verzicht no 20Joer finanziell onofhängeg ka sin. Heescht vun den 7-9% Investment Return liewe kann.
Hätte ich das Geld zum investieren, würde ich es auch machen und ich denke den meisten geht es genauso. Glücklich diejenigen die es sich leisten können.
die Wenigsten der Luxemburger sind noch imstande zu investieren.......glücklich Diejenigen,die noch zum Monatsende etwas im Portemonnaie haben.
Danke für den Hinweis, wir haben die Tabelle ausgebessert. Viele Grüße aus der Redaktion.
Anders als im Text, stehen in der Tabelle die Frauen mit 67%, risikofreudiger als Männer da.