BGL Ligue: Die Escher Jeunesse und ihr multifunktionaler „Bombentransfer“

BGL Ligue: Die Escher Jeunesse und ihr multifunktionaler „Bombentransfer“

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Mit seinen 32 Jahren stellt Angreifer Hakim Menaï bei der Escher Jeunesse eine
echte Allzweckwaffe dar. Durch seine langjährige BGL-Ligue-Erfahrung, seine Schnelligkeit und seine Zweikampfstärke fällt es dem Franzosen nicht schwer, seine Komfortzone vor dem Tor zu verlassen: Alles deutet darauf hin, dass der Neuzugang auch am Samstagabend im Spitzenspiel gegen den RFCU Lëtzebuerg wieder als Rechtsverteidiger auflaufen wird.

Als Alessandro Fiorani vergangene Woche wegen eines Muskelfaserrisses nach einer Viertelstunde ausgewechselt werden musste, gab es auf dem Spielerbogen keine Optionen für eine Eins-zu-eins-Vertretung. Jeunesse-Trainer Marc Thomé beorderte seinen zweitältesten Akteur auf dem Platz („Oldie“ Omar Er Rafik ist zehn Wochen älter) vom Flügel zurück auf den Rechtsverteidigerposten. „Mittelstürmer gegen Düdelingen, auf dem rechten Flügel, im offensiven Mittelfeld als Achter, auf der Doppelsechs und auf der rechten und linken Abwehrseite“. Thomé musste bei seiner Aufzählung schmunzeln: „Innenverteidiger und Torwart fehlen noch.“ Ansonsten hat Hakim Menaï schon alles angenommen, was ihm der Jeunesse-Coach angeboten hat.

Beliebter Vereinsmensch

Dabei war es nicht unbedingt absehbar, dass die Schwarz-Weißen in diesem Maße auf die Dienste des ehemaligen Rodange-Stürmers zurückgreifen würden, der beim Absteiger eine schwierige und von Verletzungen geprägte Saison (acht Tore, zwei Vorlagen) hinter sich hatte: „Eigentlich hatten wir ihn als Stürmer geholt. Das war allerdings, bevor die ganzen F91-Transfers wie Er Rafik und Luisi dazukamen. Es war nicht vorauszusehen, dass er so wichtig für uns werden würde. Es ist fantastisch, wie er sich für Fußball interessiert und begeistert“, freute sich der 55-jährige Trainer, der die positive Art seines zurückhaltenden Positions-Chamäleons hervorhob: „Er ist ein Vereinsmensch und bei allen sehr beliebt.“

Menaï selbst beschwerte sich in den vergangenen Monaten über keine Entscheidung des Trainers. „Ich erledige die Arbeit, die er von mir erwartet. Ohne zu übertreiben.“ Während der Franzose auch in den Kabinen zurückhaltend und durchdacht auftritt, hat er keine Probleme, seine Meinungen an den Mann zu bringen, befand Thomé. Gute Voraussetzungen für den Spieler, der bereits im Besitz des A-Trainerscheins der UEFA ist und parallel zu seiner Karriere beim Progrès erste Erfahrungen als Sportdirektor in Uckange sammelte.

„Er beschwert sich nie“

Die nötigen Qualitäten für die aktuellen Positionswechsel – auch während einer Partie – habe er laut dem Escher Coach nicht wegen seiner Erfahrung: „Er ist sehr ballsicher und gewinnt Zweikämpfe. Man kann behaupten, dass Hakim ein Bombentransfer ist. Er beschwert sich nie und nimmt jede Rolle dankend an. Ich habe schon oft mit ihm darüber gelacht und ihn damit aufgezogen, dass er nicht einmal auf der Bank gut ist und er deshalb immer irgendwo anders eingesetzt werden müsste.“

Auf der Bank saß der 32-Jährige in dieser Meisterschaft fünfmal und kam immer zum Einsatz (544 Spielminuten). Die defensiv ausgerichteten Anforderungen wirkten sich logischerweise auch auf die Torausbeute aus – weshalb das Konto noch bei null steht. Auch heute dürfte für Menaï wieder ein Verteidigerjob im Angebot sein, wie Thomé durchblicken ließ: „Die Chancen, ihn erneut auf dieser Position (als Rechtsverteidiger) zu sehen, stehen gut. Ich verspüre absolut keine Angst, ihn dort einzusetzen.“

„Komplette Einheit“

Die hat Menaï übrigens auch nicht. Ob es nun ein durchschlagskräftiger Dan da Mota ist, gegen den er antreten muss, oder aber ein anderer Gegenspieler, der die Tiefe sucht, sei unwesentlich. „Es handelt sich um zwei ähnlich starke Teams. Dann sind es meist Details, die ausschlaggebend sind. Das kann ein Freistoß oder ein individueller Fehler sein, den man ‚cash‘ bezahlt.“

Trotz der Konterstärke, die in den letzten Wochen vielen Mannschaften zum Verhängnis wurde, betonte der frühere Niederkorner, dass seine Mannschaft nicht umsonst an der Tabellenspitzen stehen würde: „Wir sind eine komplette Einheit. Wir können den Gegnern nach Kontern wehtun, aber das bedeutet eben auch, dass wir aus dem Spiel und bei Freistößen genauso gefährlich sind.“

Der 11. Spieltag der BGL Ligue
Samstag, 17.00 Uhr:
Fola Esch – US Hostert
Samstag, 18.00 Uhr:
Déifferdeng 03 – RM Hamm B.
RFCUL – Jeunesse (Stade Camille Polfer)
UT Petingen – Niederkorn
Strassen – Rümelingen
Sonntag, 11. November, 15.00:
Düdelingen – Etzella
Sonntag, 11. November, 15.30:
Mondorf – Rosport