Und wieder Juncker: US-Komiker John Oliver wird zum Fanboy

Und wieder Juncker: US-Komiker John Oliver wird zum Fanboy

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Die Amerikaner dürften bald wohl nicht nur wissen, dass es Luxemburg gibt und wo es so einigermaßen liegt, sondern auch mindestens einen berühmten Luxemburger nennen können. Denn der beliebte Satiriker John Oliver wird langsam zum Juncker-Fanboy: Erst vor knapp einem Monat nutzte er einen kurzen Clip von EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker in seiner Emmy-prämierten Late-Night-Show „Last Week Tonight“ (das Tageblatt berichtete).

Jetzt hat es der 63-Jährige Luxemburger erneut in die Sendung des Briten geschafft – allerdings mit einem nicht ganz neuen Clip. Für ein Stück über die Wahlen in Ungarn wurde ein Video aus dem Jahr 2015 aus dem Archiv geholt. Beim EU-Gipfel in Riga hatte Juncker Orban vor laufenden Kameras mit „Da kommt der Diktator“ und „Hallo, Diktator!“ begrüßt und ihm anschließend noch eine Ohrfeige verpasst. (Eine recht leichte – bei Jean Asselborn hat es ein paar Minuten vorher hörbarer geklatscht.)

In der aktuellen „Last Week Tonight“ wird Victor Orbans rechte Politik und autoritärer Führungsstil problematisiert. Der alte Clip aus Riga passt da natürlich ganz gut – und wird von Oliver in seiner typisch kindlichen und hysterischen Weise beklatscht: Er freut sich, dass es jemanden gibt, der Orban in aller Öffentlichkeit ins Gesicht sagen kann, dass er ein Diktator sei, und ihm sogar noch eine Ohrfeige geben kann: „Und er kommt auch noch durch damit!“

Oliver reiht sich damit ein in die Bewunderer von Junckers Stil, den Kritiker als überrumpelnd und gutsherrenartig ablehnen. Nicht aber der britische Satiriker: „The man from Luxembourg don’t give a Fuck-semburg“, witzelt er etwas umständlich – und schafft es so, mal wieder ganz nebenbei das F-Wort zu platzieren. Dass auf dem Pay-TV-Kanal HBO nach Herzenslust geflucht werden darf, nutzen dort sogar die Polit-Kommentatoren regelmäßig gerne aus.

 

Serenissima en Escher Jong
11. April 2018 - 10.22

Das ist eben "nation branding" der neuen Art, kostenlos; da können wir uns also nur freuen dass Luxemburg wieder bekannt wird in den USA....wo die meisten das Land sowieso als " Germany" liegend ansiedeln...sehr zum Leidwesen unserer hiesigen" Francais, francais" parlierenden Politiker......