ADR-Anhänger wünschen Asselborn Kennedy-Tod

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(dpa)

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ADR-Politiker Fernand Kartheiser löst mit einem Facebook-Post einen Shitstorm aus. Hintergrund ist die Polen-Kritik von Außenminister Jean Asselborn. Anhänger Kartheisers wünschen dem Chefdiplomaten am liebsten einen Kopfschuss.

Für den ADR-Politiker Fernand Kartheiser ist Meinungsfreiheit ganz wichtig. Beim Umgang damit zeigt er allerdings ein Feingefühl wie ein Amboss. Ein Facebook-Post sorgt jetzt in Luxemburg für Aufregung. Hintergrund ist die Polen-Kritik von Außenminister Jean Asselborn. Kartheiser postete eine RTL-Meldung über die Reaktion des polnischen Botschafters in Luxemburg. Dieser kritisiert die Meinung Asselborns und spricht dabei von einer „beleidigenden Attacke“.

Es dauert nicht lange, und die ersten „Likes“ und Kommentare füllen Kartheisers Facebook-Seite. Ein Anhänger des Politikers meint zum Thema Asselborn: „Denn muss och mol mat engem décapotablen Auto durch Dallas gefouert gin.“ Zur Erinnerung: Am 22. November 1963 wurde der US-Präsident John F. Kennedy auf einer Parade in seinem offenen Fahrzeug durch einen Hals- und Kopfschuss getötet.

„Ech spären nëmmen ongär Leit“

Einem jungen Mann aus Petingen gefiel dieser Hass-Kommentar. ADR-Politiker Joe Thein setzte seinen Like-Zeigefinger darunter. Thein sitzt im Petinger Gemeinderat. Immer wieder fällt er durch umstrittene Äußerungen in der Öffentlichkeit und in den sozialen Medien auf (Link).

Thein und Kartheiser wurden in den vergangenen Stunden heftig auf Facebook kritisiert. Fernand Kartheiser reagierte inzwischen und versuchte sich zu erklären: „Ech sinn en Unhänger vun der Meenungsfräiheet an en iwwerzeegte Géigner vun enger Zensur, och wann se nach esou „politesch korrekt“ ass. Gläichzäideg bieden ech awer ausdrécklech jiddereen ëm e respektvollen Emgang mat Aneren, besonnesch och mam politesche Géigner. Dat ass d’Wiese vun der Demokratie. Ech spären nëmmen ongär Leit op fb wéinst hire Kommentaren, souguer wéinst hire Provokatiounen, mee ech mengen haut ass en Dag wou ech dat awer maachen – trotz menger Léift fir mäi perséinlechen „fb-1st amendment“.

Joe Thein poltert

Für den Facebook-Krakeler aus Petingen scheint Angriff die beste Verteidigung zu sein. Joe Thein spricht von Rufmord und schwingt die juristische Keule gegen Kritiker.

Es ist nicht der erste Angriff auf Außenminister Jean Asselborn auf Facebook. Im vergangenen Jahr wurde der Minister über Monate mit Hassmails bombardiert. Der Schreiberling aus Wasserbillig (Link) entschuldigte sich später beim Außenminister.