Wenn Schüler Unternehmen gründen

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Rund 60 „Mini-Entreprises“ hatten am Samstag ihren gemeinsamen Verkaufstag in der Belle Etoile. Jede „Mini-Entreprise“ ist ein kleines Unternehmen, das von einer Gruppe von Schülern (16 bis 19 Jahre alt) gegründet wurde. Angeboten werden die unterschiedlichsten Produkte und Dienstleistungen.

Bei den „Mini-Entreprises“ handelt es sich um ein Schulfach – oder um Schüler, die neben der Schule ein Projekt durchführen. Rund 500 Schüler aus unterschiedlichen Bildungseinrichtungen waren dieses Jahr mit dabei. Die Schüler müssen eine Idee entwickeln, einen Geschäftsplan aufstellen, Werbung machen. Jeder Gruppe steht ein Geschäftsmann als Coach zur Seite.

Ziel der Organisatoren ist das Fördern des Unternehmergeistes, wie Pitt Schneider von der Vereinigung „Jonk Entrepreneuren Luxembourg” erläutert. Und die Mini-Unternehmen dürfen sich über wachsenden Erfolg freuen – letztes Jahr waren 51 Gruppen vertreten. Im Jahr zuvor waren es rund 40.

„Schnittblumen zum Selberschneiden”

Die Schüler haben sich die unterschiedlichsten Ideen einfallen lassen. Die einen boten Gebäck, spezielle T-Shirts oder parfümierte Kerzen an. Andere hatten eigene Spiele entwickelt oder Luxemburger Versionen aus bestehenden Spielen gemacht. Noch andere stellten selber Möbelstücke her – mal aus lokalem Holz, mal aus wiederverwertetem Material.

Eine Gruppe Schüler aus der Ackerbauschule hat „Schnittblumen zum Selberschneiden” auf sieben Luxemburger Feldern ausgesät und stellt dort Kassen mit Preislisten auf. Aus Esch kam die Idee – gemeinsam mit einem Unternehmen aus dem Technoport in Belval – mittels 3D-Scanner und 3D-Drucker die Erstellung von kleinen Statuen mit dem eigenen Gesicht anzubieten. In Diekirch dachte man an die Liebhaber von „Sneakers” (Sportschuhen): Ein eigenes Bio-Mittel zur Säuberung wurde produziert und das Produkt wird gemeinsam mit der Dienstleistung angeboten. „Bisher gibt es dieses Angebot nur in den USA“, so ein Schüler.

„Ich glaube, es ist eines der schönsten Projekte, die wir im Ministerium unterstützen”, so Staatssekretärin Francine Closener am Samstag beim Besuch der Schüler-Unternehmen. „Hier lernen die Schüler Buchhaltung, Marketing, Organisation,… .” Besonders begeistert war sie jedoch davon, dass viele Mini-Unternehmen sich für nachhaltige und ökologische Produkte entschieden haben – und dass viele den erwirtschafteten Gewinn am Schluss spenden.

Internationaler Wettbewerb

Am Ende des Schuljahres sollen sich die jungen Unternehmen mit einer kleinen Dividende bei ihren Aktionären für das Startkapital bedanken. Den Rest des Gewinnes können sie entweder als Gehälter an sich selber auszahlen oder spenden. Viele entscheiden sich für das Spenden. „Man sieht, dass die Jugendlichen eine andere Herangehensweise zur Wirtschaft haben“, so Closener.

Mitte des Jahres wird ein großes Finale organisiert. Eine aus Geschäftsleuten bestehende Jury wird ihre 15 Kandidaten auswählen. Der Gewinner wird Luxemburg auf einem internationalen Mini-Unternehmen-Wettbewerb vertreten. 43 europäische Länder treten gegeneinander an.

Eine komplette Übersicht der diesjährigen „Mini-entreprises“ gibt es hier: ► Link.