Kopf des Tages: Paul Schroeder, Generaldirektor des CGDIS

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Paul Schroeder wird 1973 geboren und wächst zusammen mit einer Schwester in Junglinster auf, wo er auch zur Grundschule geht. Später besucht er das „Lycée Robert Schuman“ in der Hauptstadt.

Seine Leidenschaft für das Rettungswesen beginnt bereits, als er zehn Jahre alt ist. Damals macht der junge Schroeder seine ersten Erfahrungen bei der Jugendfeuerwehr in seinem Heimatdorf Junglinster. Von da an ist er dort als freiwilliger Feuerwehrmann aktiv. Als 1996 die „Protection civile“ in Junglinster als letztes „Protex-Zenter“ in Luxemburg hinzukommt, engagiert sich Schroeder auch dort. Sein Einsatz wird belohnt, als er 2002 zum stellvertretenden Chef des Einsatzzentrums ernannt wird. Vier Jahre später wird er zum Chef des Einsatzzentrums. Einen Posten, den er nur zwei Jahre lang halten kann, denn es zieht ihn ins Innenministerium.

Paul Schroeder ist gelernter Jurist und hat Rechtswissenschaften im Bachelor in Aix-en-Provence und später internationales Recht im Master in Holland studiert. Zurück in Luxemburg macht er zunächst ein Praktikum in einer Kanzlei. Später, zwischen 2001 und 2005, arbeitet er als Jurist im „Centre de médiation“, wo er zusätzlich eine Ausbildung zum Mediator absolviert. 2005 beginnt er seinen ersten Job im Innenministerium, wo er zuerst als Jurist in der Abteilung für Raumplanung tätig ist.

Als der „Premier Conseiller“ im Innenministerium auf tragische Weise ums Leben kommt, bittet der damalige Innenminister Jean-Marie Halsdorf Paul Schroeder darum, den Posten zu übernehmen. Nicht zuletzt, weil er auf Erfahrungen im Einsatz zurückblicken kann. Schroeder wird Verantwortlicher für die Direktion der Rettungsdienste. „Es war eine einmalige Chance, mein Hobby mit meinem Beruf zu verbinden – aber auch die Gelegenheit, Änderungsvorschläge zur Verbesserung der Rettungsdienste in Luxemburg umzusetzen“, so Schroeder.

2009 wird die Entscheidung der Rettungsreform im Regierungsprogramm getroffen – und Paul Schroeder ist mittendrin. Um diese Reform vorzubereiten, wird ein Expertengremium beauftragt und Schroeder beginnt, an dem Projekt mitzuarbeiten – bis 2015, als die Umsetzung im Arbeitsalltag langsam beginnt. Dan Kersch und der damalige Direktor der Verwaltung der Rettungsdienste, Michel Feider, sind sich einig: Sie wollen, dass Paul Schroeder Direktor der Verwaltung der Rettungsdienste wird, um die Reform umzusetzen. Einen Posten, den Schroeder bis zum 1. Juli 2018 innehat, dem Tag, an dem das „Corps grand-ducal d’incendie et de secours“ (CGDIS) in Kraft tritt. Seitdem ist der 46-Jährige der Generaldirektor des CGDIS. Jemand, der am gesamten Prozess der Reform beteiligt war und der zum einen aus eigener Erfahrung weiß, wo der Schuh bei den Einsatzkräften vor Ort drückt, der zum anderen aber auch die Sicht des Innenministeriums kennt und nachvollziehen kann.

Schroeder ist verheiratet und hat zwei Söhne, die beide bei der Jugendfeuerwehr in Junglinster aktiv sind. Inzwischen wohnt er in Olingen, in der Gemeinde Betzdorf, der Nachbargemeinde seiner ehemaligen Heimat Junglinster. Ob seine Söhne weiterhin in der Feuerwehr bleiben, weiß er noch nicht. „Ich zwinge sie zu gar nichts“, sagt der sympathische Mann mit den durchdringend blauen Augen. Es sei nicht immer einfach, der Sohn des Generaldirektors zu sein.

http://www.tageblatt.lu/headlines/interview-mit-generaldirektor-paul-schroeder-teil-1-so-hat-sich-die-kritik-am-cgdis-entwickelt/