Ein Geopark für Luxemburg

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Luxemburg hat am Freitag seine Kandidatur bei der Unesco eingereicht, um das Global-Geopark-Label zu erhalten.

In Luxemburg gibt es zurzeit drei Naturparks. Der Naturpark Obersauer hat vor allem das Wasser als Schwerpunkt. Beim Naturpark Our dreht sich alles um die Landschaft. Der jüngste im Bunde, der Naturpark Müllerthal, wurde erst 2016 ins Leben gerufen. Hier ist das Hauptthema die Geologie. Nun hat der Naturpark zusammen mit dem Umweltministerium ein 50-seitiges Dossier zusammengestellt mit dem Ziel, das begehrte Unesco-Label eines „Geologieparks“ verliehen zu bekommen. Im Augenblick können nur 127 Regionen in 35 Ländern diesen Titel für sich beanspruchen.

Die Unesco Global Geoparks sind ein Netzwerk von anerkannten, einzigartigen geologischen Gebieten, die für die ganze Menschheit erhalten bleiben müssen. Diese Areale werden dann auch besonders geschützt. Die Geologie sei wichtig, wurde gestern ebenfalls betont. Sie erlaube es, in die Vergangenheit zu schauen, zeige uns die Entwicklung der Erde und der Kulturen und erhöhe auf diese Weise das Wissen über unseren Planeten.

Etappen

Bis zum 1. Dezember wird die Bewerbung es auf der Internetseite der Unesco veröffentlicht. Die anderen Staaten können es dann begutachten. Anschließend nehmen Geologen in Kanada die Anfrage unter die Lupe. 2018 besuchen Experten Luxemburg und machen sich vor Ort ein Bild der Lage. Sie verfassen einen Bericht, der an den Exekutivausschuss des Unesco geht. Dieser entscheidet dann, ob das Müllerthal das Label erhält oder nicht. Mit einem Entschluss wird aber frühstens im Frühjahr 2019 gerechnet, so Simone Beck, Präsidentin der nationalen Kommission für die Zusammenarbeit mit der Unesco.

Schutz, Bildung und nachhaltige Entwicklung

Die drei Grundpfeiler der Geoparks sind der Schutz, die Bildung und die nachhaltige Entwicklung, betonte ihrerseits Umweltministerin Carole Dieschbourg („déi gréng“).
Im Müllerthal sind zwölf Gemeinden Mitglied des Naturparks. Insgesamt 256 Quadratkilometer sollen als Geopark ausgezeichnet werden. Das ist etwa ein Zehntel der Fläche des Landes. Ungefähr 23.000 Einwohner (4,5 Prozent der Gesamtbevölkerung) leben in der Region, die eine lange Geschichte hat. Sie wurde bereits in der Steinzeit besiedelt.

Im Müllerthal liegt Echternach. Die im Jahre 698 vom heiligen Willibrord gegründete Ortschaft ist älteste Stadt des Landes – und die erste Stadt, die mit elektrischen Straßenlaternen ausgerüstet wurde.

Springprozession als iImmaterielles Kulturgut

Die Springprozession, die jedes Jahr am Dienstag nach Pfingsten stattfindet, wurde 2010 zur Repräsentativen Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit hinzugefügt. Die Region ist also bereits ein Touristenmagnet. Jetzt wird sie um eine Attraktion reicher.
Um ein Unesco Global Georpark zu werden, müssen jedoch klare Kriterien erfüllt werden. So muss neben einer geologischen Vielfalt – die im Müllerthal ohne Zweifel da ist – nachgewiesen werden, dass alle Akteure der betroffenen Region sich zusammen für eine nachhaltige Entwicklung einsetzen.

Hier bietet der Naturpark die ideale Plattform für die Umsetzung der Ziele, so Dieschbourg. In den bereits 2003 definierten Zielen des Parks wurden die Bedeutung des Erhalts der Umwelt, der Natur und der Landschaft einerseits und die nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung des Territoriums andererseits festgehalten.

Wissenschaftler soll Geopark betreuen

Wenn die Unesco dem Müllerthal das begehrte Label zugesteht, soll ein Wissenschaftler sich nur um den Geopark kümmern. Außerdem ist die Gründung eines Begleitausschusses vorgesehen, der die Entwicklung des Parks überwacht. Eine Arbeitsgruppe und ein wissenschaftliches Komitee werden ihm bei der Bewältigung dieser Aufgabe zur Seite stehen.

Die Regierung setzt hohe Erwartungen in die Auszeichnung, z.B. was die Entwicklung des Tourismus und der Wirtschaft anbelangt. Aber auch bei der Umwelterziehung spiele der Geopark eine bedeutende Rolle, so die Umweltministerin. Man sei Mitglied in einem internationalen Netzwerk, das die wissenschaftliche Disziplin „Geologie“ fördert, fügte der zuständige Staatssekretär im Kulturministerium, Guy Arendt (DP), hinzu. In diesem Zusammenhang sollen ein Film, ein geologisches Modell der Region, Ausstellungen, Informationen auf dem Internet, geführte Touren usw. helfen, die Bevölkerung für die Geologie zu begeistern.

Die Chancen stehen gut, dass das Müllerthal das Label erhält, so alle Beteiligten. Ist das der Fall, wird die Region seinen Titel aber alle vier Jahre bei einer Neubewertung verteidigen müssen.

snoppy
25. November 2017 - 10.00

All RESPEKT!! Dei 3 Naturparken an eisem Laendchen mussen sou erhalen bleiwen wei se lo sin,a soss guer a glaad neischt!!!!