GrippewelleBehörden befürchten Epidemie durch besondere Viren-Kombination

Grippewelle / Behörden befürchten Epidemie durch besondere Viren-Kombination
Besonders gefährdete Menschen sollen sich gegen eine mögliche Epidemie wappnen Foto: Editpress/Hervé Montaigu

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Vorsicht, Influenza: Das Luxemburger Gesundheitsministerium warnt vor einer neuen Grippewelle. Erste Fälle wurden bereits bestätigt, die Behörden befürchten den Ausbruch einer Epidemie. Experten raten zur Impfung.

Mehr als 40.000 Menschen sterben jedes Jahr an den Folgen einer Grippe-Erkrankung in Europa. Dennoch wird das Virus weiterhin unterschätzt. Zu Unrecht, wie Dr. Pierre Weicherding von der „Division d’inspection sanitaire“ des Gesundheitsministeriums betont: „Im Schnitt werden in Luxemburg in einer Woche rund 80 Sterbefälle registriert. Während einer Grippe-Epidemie kann diese Zahl auf bis zu 130 steigen.“ Auch wenn nicht all diese Patienten direkt an den Folgen einer Influenza-Erkrankung sterben, so führe das Virus vor allem bei chronischen Kranken doch rasch zu Komplikationen.

Und auch dieses Jahr ist wieder eine neue Grippewelle im Anmarsch. Die „Direction de la santé“ bereitet sich derzeit auf eine Epidemie vor, die Mitte Januar ausbrechen soll. Bis Anfang Februar werde die Zahl der Erkrankungen drastisch steigen, unterstreicht das Gesundheitsamt in einer Mitteilung an die Presse.

Frühwarnsystem

Ihre Prognose basieren die Behörden auf dem Sentinelle-System des „Laboratoire national de la santé“ (LNS). Dabei handelt es sich um eine Art Frühwarnsystem, in dem sich landesweit 20 Ärzte dazu verpflichten, Abstriche von Patienten mit Atemwegserkrankungen zur Analyse ans Staatslaboratorium weiterzureichen. Diese werden anschließend auf verschiedene Grippeviren analysiert.

Seit dem 23. Dezember konnten somit bereits sechs Erkrankungen nachgewiesen werden. „Zwar handelt es sich dabei um eine relativ kleine Stichprobe, jedoch zeigt es uns klar und deutlich, dass die Grippewelle im Anmarsch ist“, erklärt Dr. Weicherding. Bis dato wurden gleich verschiedene Grippeviren nachgewiesen, was laut Experten recht ungewöhnlich ist: Eigentlich sei zu Beginn einer Epidemie oft nur ein Virentypus unterwegs, der später durch einen anderen abgelöst wird. „Bei der aktuellen Welle handelt es sich allerdings um eine Mischung beider Typen, was uns etwas Sorgen bereitet“, meint Dr. Weicherding.

So warnt inzwischen auch das Europäische Zentrum für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC) vor dem Ausbruch einer Epidemie: „Erste Erfassungen für die aktuelle Grippe-Saison zeigen, dass in Europa Influenza-A- und Influenza-B-Viren gleichzeitig unterwegs sind. Diese Mischung könnte zu einer höheren Sterberate besonders bei älteren Patienten führen“, betont das ECDC in einer gemeinsamen Stellungnahme mit der Weltgesundheitsorganisation WHO.

Es kann jeden treffen

Grippe (oder Influenza) ist eine der häufigsten Erkrankungen der Atemwege des Menschen. Die Infektion wird durch kleinste Tröpfchen ausgelöst und ist hoch ansteckend. Influenza kann jeden treffen, auch völlig gesunde Menschen. Influenza-Viren schädigen die Schleimhaut der Atemwege und mindern die Abwehrkräfte, dadurch wird der Körper für lebensgefährliche Komplikationen anfällig. Grippe darf also nicht mit einer harmlosen Erkältung oder einem grippalen Infekt verwechselt werden.

Aufgrund der aktuellen Gefahr raten die Luxemburger Gesundheitsbehörden dringend zur Impfung. In der Regel erkranken während der Grippe-Saison rund 5 Prozent der Bevölkerung an Influenza. Ist aber ein besonders aggressiver Virus unterwegs, könnten bis zu 20 Prozent betroffen sein, befürchtet Dr. Pierre Weicherding. „Mit schlimmen Folgen für die Wirtschaft: Ganze Büroräume sind plötzlich wie leer geräumt“, so der Experte. Natürlich sei es in erster Linie auch im eigenen Sinne, sich impfen zu lassen. „Alles andere wäre aufgrund der hohen Sterberate äußerst fahrlässig!“, fährt der Mediziner fort. 

Auch wenn man selbst die Erkrankung relativ unbeschadet übersteht, so trage man doch zur Verbreitung des Virus bei. Auch helfe eine überstandene Grippe nicht vor einer erneuten Infektion, da die Viren ständig ihre äußere Hülle verändern. Der Grippe-Impfstoff wird daher auch jährlich neu produziert und den aktuell auftretenden Varianten angepasst.

Wie kann man sich schützen?

„Die jährliche Impfung ist die beste Möglichkeit, sich vor einer Infektion und Erkrankung zu schützen“, unterstreicht Dr. Weicherding mit Nachdruck. Außerdem gilt es, elementare Regeln der Hygiene zu befolgen, indem man sich regelmäßig die Hände wäscht, in ein Taschentuch niest oder den Ellenbogen hustet sowie den Kontakt zu kranken Personen meidet.

Häufigste Grippe-Anzeichen sind plötzlich auftretendes, hohes Fieber mit Schüttelfrost, Müdigkeit, intensive Kopf- und Knochenschmerzen sowie Reizhusten und verstopfte Atemwege. Besonders gefährdet seien Menschen über 65, Schwangere und Personen mit chronischen Erkrankungen wie Asthma oder Herz-Rhythmus-Störungen. „Diese Menschen sollten sich noch rechtzeitig vor Ausbruch der Epidemie Mitte Januar impfen lassen“, rät der Mediziner. Übernommen wird der Impfstoff in dem Fall durch die Gesundheitskasse CNS. Das gilt aber nur für Angehörige der Risikogruppen.

„In der Regel dauert die Erkrankung rund eine Woche“, erklärt Dr. Weicherding. Die Gefahr, andere Menschen anzustecken, sei in den ersten vier bis fünf Tagen besonders hoch. „Eine gute Richtlinie ist die Körpertemperatur: Wenn das Fieber bis abklingt, ist auch die Gefahr einer Weiterverbreitung gebannt.“

Eric Hamus
31. Dezember 2019 - 11.11

@Famill vu Risikogrupp: "Zugehörige" wier wuel besser gewiecht. Oder "Patienten der Risikogruppe". Ech gesinn, datt et effektiv zu Mal-entendu'e kinnt kommen. Effektiv gëtt de Vaccin just fir Patienten aus dem Risikogrupp vun der CNS iwwerholl.

Famill vu Risikogrupp
30. Dezember 2019 - 11.10

@ Hamus: also nix "Angehörige" vu Risikopatienten, wi gehabt, logescherweis just déi. t'Famill bezillt brav selwer. Dem TB säi Saatz ass schlecht.

jeff
30. Dezember 2019 - 7.56

Loose mech nie géint Gripp impfen.An ech hat och nach keng.Just emol eng Erkältung.Och ass et esou,dass den Virus muteiert an d'IMpfung neischt notzt.Ausser der Pharmaindustrie den Portefeuille opzevöllen.

Snoppy
29. Dezember 2019 - 23.10

Ech haat se 2016 erwescht , hun Stären an Engelcher gesin , hun gefuebelt anLiteren Waasser geschweest 3 Wochen ko...... Duerno emmer geimpft well daat nie mei erliewen!!!!!

Felix
29. Dezember 2019 - 20.44

Gripp, de Klima an de Feinstaub... An zenter 1980 gin et keng Beem méi an den Boecher an Deitschland. Passt op Wichtelcher, haalt d'Aaen op fir déi richtech, wichtech Saachen...

ronald
29. Dezember 2019 - 18.09

Pharma-Industrie léist mol nees Panik ausruffen. An wéi sech dat gehéiert hun sie dann och déi akkurat Heelung prett am Tirang. Dat ass en Top-Geschäftsmodell. Alle Jahre wieder..

Eric Hamus
29. Dezember 2019 - 17.26

@malade chronique: Am Communiqué vun der Santé heescht et ganz zum Schluss: "Pour la population-cible à risque, le vaccin antigrippal est pris en charge par la Caisse nationale de santé. Il est encore disponible en pharmacie et délivré sur ordonnance médicale."

malade chronique
29. Dezember 2019 - 16.27

Redaktioun: wou kommt dir dann drop, "angehörige" kreischen de vaccin bezuelt vun cns ? dat hunn ech selwer am risikogrupp nach NIE héieren, weder vu drs, profs nach apdikt!!! à préciser svp. merci

Illia
29. Dezember 2019 - 12.38

Ech impfe mech ëmmer selwer, d'Sprëtz kascht sou tëscht 12-15€ an ech brauch net bei den Dokter stonnelaang bei Kranken am Wartesall ze waarden wou gehouscht a geschnuddelt gëtt, dass d'Nuesschnappescher fléien. An da liesen se nach déi 4 Joer al Zeitungen a lecken den Daum ier se d'Säit ëmdréien.