Illegale DeponieAltlastsanierung als Vergangenheitsbewältigung

Illegale Deponie / Altlastsanierung als Vergangenheitsbewältigung
 Foto: Steve Parsons/PA Wire/dpa

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Wer hatte eigentlich die Idee, auf diesem unansehnlichen Geröllhaufen zwischen Differdingen und Sanem herumzukraxeln? Konnte man Klärschlamm, Altöl, Bauschutt und andere Verdauungsreste der Schwerindustrie nicht einfach dort ruhen lassen?

Aber nein, so geht das natürlich heutzutage nicht mehr. Ein verändertes Umweltbewusstsein verlangt nach drastischen Sanierungsmaßnahmen. Schnell und vollumfänglich. Dann wird illegal, was lange Zeit absolut legal, legitim oder zumindest toleriert war. Denn der schmutzige Rauch aus dem Schornstein der Hüttenwerke war das Brot und die Suppe der Schmelzarbeiter. Wer mochte da schon hineinspucken?

Dass der Stahlbetrieb Arbed, heute ArcelorMittal, es nicht immer so genau nahm und es auch nicht immer so genau nehmen musste, wussten und wissen Politiker jeder Couleur. Deshalb halten sie sich mit gegenseitigen Schuldzuweisungen in diesem Dossier heute vornehm zurück. Die grüne Umweltministerin könnte Kritik üben, dank der Gnade später Regierungsbeteiligung ihrer Partei, doch auch sie hält sich bedeckt. 

In früheren Zeiten gab es wohl Vorstöße, die Industrie zu zähmen. Doch wer mit den Stahlbaronen am Tisch saß, hatte schlechte Karten, wenn Umweltschutz gegen Arbeitsplätze ausgespielt wurde. Wem kann man das verdenken? Doch heute ist auch die Hörigkeit dem Stahlgiganten gegenüber eine andere. Altlastsanierung wird zur Vergangenheitsbewältigung. Aufpassen sollte man nur, dass sie nicht zur Büchse der Pandora wird. Denn einer wird bezahlen müssen, um die bösen Geister wieder unter den Teppich zu kehren.

Zum Hintergrund-Artikel geht es hier entlang.

Le méchant
23. Januar 2020 - 12.16

Hier gilt der Grundsatz" pollueur-payeu" OCDE seit 1972, und der EU Acte unique européen seit 1986.......der Schrotthändler soll zahlen!