2.322 Menschen stellten 2017 in Luxemburg Antrag auf Asyl

2.322 Menschen stellten 2017 in Luxemburg Antrag auf Asyl

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Außenminister Jean Asselborn hat am Dienstag die Flüchtlingszahlen des Jahres 2017 vorgestellt. 2.322 Menschen stellten im vergangenen Jahr in Luxemburg einen Antrag auf Asyl. Das waren 287 mehr als 2016 und 125 weniger als 2015.

Unter den Asylantragsstellern sind die Syrer mit 15,8 Prozent immer noch in der Mehrzahl, gefolgt von den Eritreern (9,6 Prozent) und den Marokkanern (8,8 Prozent).

In diesen Zahlen enthalten sind auch die 557 Menschen, die im Rahmen des Relokalisierungsprogramms der EU aus den Flüchtlingslagern in Italien und Griechenland in Luxemburg aufgenommen wurden. 1.152 Antragsstellern wurde 2017 das Recht auf Asyl gewährt. Demgegenüber wurden 526 Anträge von den Behörden abgelehnt.

Siebeneinhalb Monate bis zu einer Entscheidung

Die durchschnittliche Dauer zwischen Antrag und Entscheidung betrug im vergangenen Jahr 7,5 Monate.

Familienministerin Corinne Cahen erklärte, das „Office luxembourgeois de l‘accueil et de l‘intégration“ (OLAI) habe 2017 3.104 Ankünfte registriert. Darin enthalten sind auch die 230 Personen, die aus den Flüchtlingslagern aus Libyen und der Türkei in Luxemburg reinstalliert wurden. Sie brauchen keinen Asylantrag beim Außenministerium zu stellen und tauchen daher nicht in dessen Zahlen auf. Weil die Zustände in den Lagern – insbesondere in Libyen – katastrophal sind, wünscht sich der Außenminister, dass das Modell der Reinstallation künftig weiter ausgebaut wird.

Kirchberg-Unterkunft soll bald geschlossen werden

Die SHUK („Structure d’hébergement d’urgence“) auf Kirchberg, wo vor allem sogenannte Dublin-Fälle untergebracht sind, soll bald geschlossen und durch eine definitive Einrichtung ersetzt werden. Ein geeigneter Ort müsse aber noch gefunden werden, meinte Asselborn.

Der Außenminister sprach sich am Dienstag erneut für eine gemeinsame europäische Flüchtlingspolitik aus. Es sei falsch, dass bestimmte Länder fordern, dass jedes Land seine eigenen Entscheidungen in dieser Angelegenheit treffen soll, sagte Asselborn.

Bei der Einwanderung von Angehörigen anderer EU-Staaten wurden 2017 erstmals mehr Franzosen (3.871) als Portugiesen (3.504) gezählt. Als drittes Einwanderungsland folgt Italien mit 1.755 Menschen.