Zecken: Blutsauger werden aktiv und gefährlich

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Nachdem die Eisheiligen sich nun verabschiedet haben und die Temperaturen steigen, werden auch Zecken wieder aktiv. Ab acht Grad über null beginnen die Parasiten sich zu regen und suchen Nahrung. Ihre Fähigkeit, Krankheitserreger zu übertragen, macht sie gefährlich.

Wiebke Trapp

Weltweit sind über 800 Zeckenarten bekannt. Auch Luxemburg ist Zeckengebiet. Hierzulande befällt vor allem der „Gemeine Holzbock“ den Menschen, wie diese Zeckenart in der Fachsprache heißt.

Das sagt Claude Muller, der Leiter des Instituts für Immunologie am „Laboratoire national“. Bei Katzen, Hunden und Wildtieren kämen auch andere Arten vor, sie haben aber an Menschen weniger Interesse. Die Blutsauger können Krankheiten übertragen und sind deshalb gefürchtet.

Nicht jede Zecke sei aber infiziert, rückt Muller falsche Vorstellungen und Ängste ins rechte Licht. Das hat eine Feldforschung seines Instituts in den Jahren 2007 bis 2009 ergeben. Die Untersuchung von 8.000 Zecken an 33 Probestellen in Luxemburg förderte zutage, dass etwa 15 Prozent der Tiere Träger von Borrelien sind, die Erreger der gefürchteten Borreliose.

Die Erreger der Frühsommer-Meningo-Encephalitis wurden in Zecken in Luxemburg bisher nicht gefunden. „In den letzten zehn Jahren ist in Luxemburg kein Fall der Krankheit bekannt geworden“, bestätigt Matthias Opp, der Abteilungsleiter der Virologie im Staatslabor.

Allerdings sind erste Fälle der Krankheit im Saarland und in Nordrheinwestfalen aufgetreten, was die Forscher zu der Untersuchung veranlasste. Laut Opp gibt es Impfungen gegen die Meningo-Encephalitis (FSME), die von vielen genutzt würden.

Generell empfiehlt Muller, sich nach einem Spaziergang im Wald gründlich selbst nach Zecken abzusuchen. Präventiv seien langärmelige Oberbekleidung und in die Schuhe gestopfte Hosen wirksame Maßnahmen, sich vor einem Befall zu schützen.

Borreliose ist schwer zu erkennen

Eine Erkrankung an FSME beginnt mit Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, ähnlich einer Sommergrippe, und kann zu einer Hirnhautentzündung führen. Sie wird sofort übertragen. Bis die Erreger der Borreliose jedoch ins Blut der Wirte gelangen, vergehen durchschnittlich 24 Stunden.

Das frühzeitige Entfernen der Zecke ist deshalb die beste Methode, die Krankheit zu verhüten. Die Symptome sind höchst unterschiedlich, was es den Ärzten schwermacht, die Krankheit zu diagnostizieren.

Eines der wenigen charakteristischen Symptome ist eine ringförmige Hautrötung, die nach einem Zeckenbiss einige Tage bis Wochen rund um die Einstichstelle beobachtet werden. Das ist auf der Seite www.zecke.de nachzulesen.

Ansonsten äußerst sich die Krankheit oft durch Abgeschlagenheit, Fieber-, Gelenk- und Kopfschmerzen bis hin zu Herzproblemen oder Gesichtslähmung.