Tiefe Hirnstimulation hilft gegen schwere Depression

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Die tiefe Hirnstimulation kann schwere Depressionen bessern. Weltweit erstmals behandelten Neurochirurgen der Uniklinik Heidelberg eine Patientin erfolgreich durch die Stimulation einer winzigen Nervenstruktur im Gehirn, der sogenannten Habenula.

Die 64-jährige Frau, die seit dem 18. Lebensjahr an Depression litt, sprach vorher weder auf Medikamente noch auf die Elektrokrampftherapie an. Seit dem Eingriff Mitte 2008 ist sie beschwerdefrei, wie die Heidelberger Mediziner in der Zeitschrift „Biological Psychiatry“ schreiben. Etwa jeder dritte Patient mit einer Depression spricht auf eine medikamentöse Therapie nicht an. Auch die bei sehr schweren Fällen angewandte Elektrokrampftherapie hilft nicht zuverlässig. Die auch als Hirnschrittmacher bezeichnete tiefe Hirnstimulation wird bereits bei manchen Parkinson-Patienten angewandt. Dabei sollen elektrische Impulse bestimmte Hirnareale stimulieren. Bislang wurden mit dem Verfahren bei depressiven Patienten nur zwei Regionen im Großhirn stimuliert, nicht aber die tiefer gelegene Habenula. Den Nutzen der Habenula-Stimulation bestätigte im Nachhinein auch ein Unfall. Wegen eines Fahrradsturzes wurde die Patientin operiert und der Hirnschrittmacher zeitweilig abgeschaltet. Prompt kehrte die Depression zurück. Nach erneuter Stimulation besserte sich der Zustand der Frau wieder.

APD