Rätsel um uraltes Säugetier gelöst

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So leicht wie eine Packung Butter - Forscher haben das Aussehen eines vor Millionen von Jahren ausgestorbenen Säugetiers rekonstruiert. Der Winzling wirkt possierlich, soll aber recht wehrhaft gewesen sein.

Flauschiges Fell und Giftdrüsen: Wissenschaftler haben herausgefunden, wie ein längst ausgestorbenes Säugetier mit Höckern auf den Zähnen ausgesehen hat. Das Leichtgewicht namens Megaconus (Großer Höcker) hat wohl mit Giftdrüsen an den Hinterläufen seine Feinde abgewehrt. Das Tier war kaum größer als eine Ratte, wie die Experten in der Wissenschaftszeitschrift «Nature» berichten.

100 Jahre lang waren kaum mehr als die Zähne des Tieres bekannt. „Weit mehr als 100 Jahre rätselten Paläontologen, wie das dazugehörige Tier ausgesehen haben mag“, sagte Professor Thomas Martin vom Steinmann-Institut der Universität Bonn. Eine internationale Forschergruppe mit Bonner Beteiligung analysierte nun ein 165 Millionen Jahre altes vollständiges Skelett, das Einheimische im Nordosten von China gefunden hatten.

Pflanzen werden zermalmt

Mit den Höckern auf den vorderen Backenzähnen hätten die Tiere pflanzliche Nahrung zerquetscht. Da sich die ursprünglichen Säugetiere vor allem von Insekten ernährten, handele es sich um die ungewöhnliche Spezialisierung des Gebisses. Spezialanpassungen seien also kein Privileg moderner Säugetiere, stellten Martin und Kollegen fest. „Säugetiere, die an der Basis der Tierevolution stehen, können eine hohe Spezialisierung aufweisen“, schloss Martin daraus.

Aufgrund des Knochenbaus muss sich Megaconus gemächlich auf dem Boden fortbewegt haben. Trotzdem sei das etwa 250 Gramm leichte Tier mit seinen Giftdrüsen wohl keine leichte Beute für Feinde gewesen.