Magnetkrampftherapie hilft bei schwerer Depression

Magnetkrampftherapie hilft bei schwerer Depression

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Starke Magnetfelder können anscheinend schwere Depressionen lindern. Das zeigt eine Studie, in der Mediziner der Universität Bonn zehn Patienten mit der sogenannten Magnetkrampftherapie (MKT) behandelten. Bei sechs Teilnehmern besserte sich der Zustand deutlich.

Bei dem Verfahren befestigen Mediziner zwei Spulen am Kopf des betäubten Patienten.
Diese erzeugen 100 Mal pro Sekunde ein starkes Magnetfeld und lösen so einen Krampfanfall aus – ähnlich wie bei der älteren Elektrokrampftherapie (EKT), die allerdings auf elektrischen Impulsen beruht.

Die EKT hilft zwar etwa 50 bis 70 Prozent jener Patienten, die auf keine andere Behandlung ansprechen. Aber nur bei der Hälfte davon hält die Besserung mehr als sechs Monate an. Zudem kann die Prozedur Nebenwirkungen wie etwa Gedächtnisstörungen haben.

Die relativ neue Magnetkrampftherapie scheint deutlich schonender zu sein. In der Studie behandelten die Forscher 20 schwerst depressive Patienten – zehn per EKT, die anderen per MKT. Die Magnetkrampftherapie half sechs Patienten deutlich, das konventionelle Verfahren vier Teilnehmern.

Zudem war das Magnetfeldverfahren deutlich verträglicher, wie die Forscher im „Journal of Psychiatric Research“ schreiben. „Die Magnetkrampftherapie scheint eine Alternative zur Elektrokrampftherapie zu sein, die deutlich weniger Nebenwirkungen hat“, sagt Autor Thomas Schläpfer von der Bonner Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie. „Angesichts der kleinen Patientenzahl ist dieses Ergebnis aber mit Vorsicht zu betrachten.“ (Quelle: „Journal of Psychiatric Research“, Online-Vorabveröffentlichung)

dapd