Luxemburg verbietet Partydroge Mephedron

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Die Droge Mephedron, die Halluzinationen hervorruft, ist seit Oktober im Großherzogtum verboten. Allerdings tauchen im Land neue Substanzen auf dem Markt. Ein besorgniserrendes Phänomen.

Ursprünglich wird Mephedron als Pflanzendünger oder Badesalz angeboten. Doch im europäischen Nachtleben findet das psychoaktive Amphetamin in einer anderen Form von Konsum Verbreitung.  Es wird Online und unter der Hand verkauft. Hinzu kommt, dass das Rauschgift billig zu haben ist. Allerdings wurden in der Europäischen Union 73 Todesfälle im Zusammenhang mit dieser Droge gemeldet. 

Luxemburg ist auch davon betroffen.  „Das Phänomen ist da“, bestätigte Alain Origer, Drogenbeauftragter beim Gesundheitsministerium, gegenüber tageblatt.lu.
Aufgrund der schnellen Verbreitung und der Risikofaktoren beim Konsum dieser Droge hat das Großherzogtum sofort ein Verfahren eingeleitet. „Wir wissen von der Droge und hoffen, in zwei bis drei Monaten das Amphetamin auf die Liste der verbotenen Stoffe hier in Luxemburg setzten zu können. Wir sind im Kontakt mit den EU-Stellen und warten auf ein offizielles Verbot“, hieß es noch in Mai.

Die Europäische Beobachtungstelle für Drogen und Drogensucht hat inzwischen die Risikoanalyse erstellt. Luxemburg hat anschließend das Verbot verabschiedet.  Wie bei der Droge Spice gilt seit Oktober das Amphetamin Mephedron als illegal, so Origer.  So folgt das Land anderen 17 EU-Ländern, die seit Anfang des Jahres die gesundheitsgefährdende Droge verboten und unter das Betäubungsmittelgesetz gestellt haben. Siehe auch:

Partydroge Mephedron: In Luxemburg nicht verboten

Designerdrogen

Allerdings ist das Gesundheitsministerium Luxemburgs über ein anderes Phänomen beunruhigt, das in den letzten Jahren bedeutend zugenommen hat. Jährlich erscheinen etwa 20 neue Sorten von chemischen Substanzen, die als Designerdrogen bezeichnet werden. So wurden 2009 europaweit 24 neue Substanzen registriert.

Diese Designerdrogen werden als synthetisch hergestellte Rauschstoffe charakterisiert, deren Molekülstruktur auf der Basis von Leitstrukturen schöpferisch entworfen („designed“) wird. Die Absicht ist, ein Rauschmittel zu erhalten.

Hier zeigt sich Alain Origer besorgt, denn bis diese Drogen als gesundheitsgefährdend gekennzeichnet wird, machen die Drogenhersteller ihre Geschäfte. Alle Tricks und Marketingstrategien werden dabei ausgenutzt. Es ist dadurch schwierig, das Phänomen zu erfassen, betont Origer. 

Neue Ecstasy-Pillen

Am Donnerstag hat Deutschland in diesem Rahmen vor Ecstasy-Tabletten mit neuartigen Substanzen gewarnt. Diese neuen Pillen gelten wegen ihrer verzögerten Wirkung als besonders gefährlich. 2009 hat es in Deutschland zwei Todesfälle im Zusammenhang mit diesen neuen Drogen gegeben.

Verbunden mit einem zusätzlichen Rauschmittel kann es wegen der vermeintlich ausbleibenden Wirkung zu Herzrhythmusstörungen oder sogar zu einem komatösen Zustand bis zu einem tödlichen Multiorganversagen kommen, erklärte das deutsche Gesundheitsministerium. „Die Pillen beinhalteten die Wirkstoffe Methoxyamphetamin (PMA) und Para-Methoxymethylamphetamin (PMMA) und seien äußerlich von anderen in der Szene gehandelten psychoaktiven Tabletten (MDMA) nicht zu unterscheiden“, meldeten die deutschen Medien.

dapd/MnM