Jeder Zehnte in der EU leidet an psychischen Störungen

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Nach einer Umfrage im Auftrag der Europäischen Kommission leidet schätzungsweise jeder zehnte EU-Bürger an psychischen Störungen. In Luxemburg gaben fünf Prozent aller Befragten an, in den letzten zwölf Monaten Psychopharmaka eingenommen zu haben.

Die gute Nachricht zuerst: Im Allgemeinen überwiegen die positiven Emotionen bei den Befragten. In der Tat sind sechs von zehn EU-Bürgern „erfüllt“ von ihrem Leben,  61 Prozent der Befragten bestätigten zur Zeit der Umfrage glücklich zu sein.

Dagegen bestätigte ein Fünftel in der gesamteuropäischen Umfrage, sich in den letzten vier Wochen müde oder gar ausgebrannt gefühlt zu haben. Nur weniger als einer von zehn Menschen erklärte im selben Zeitraum, psychisch so niedergeschlagen und depressiv gewesen zu sein, dass ihn nichts hätte aus dem Tief heraus retten können.

Psychisch ausgeglichen dank guten Einkommens

Interessant ist das Ergebnis der Umfrage, das eine Verbindung zwischen der Bewertung von Erfahrungen und der persönlichen Lebenssituation feststellen will. Demnach sollen die Personen mit den meisten negativen Erfahrungen sich in einer schwierigen gesellschaftlich-wirtschaftlichen Lebenslage befinden. In einer höheren gesellschaftlichen Schicht angesiedelt oder zwischen 15 und 24 Jahren alt zu sein, scheint das Geheimnis für die meisten positiven Emotionen darzustellen.

Innerhalb Europas fehlen Arbeitnehmer durchschnittlich 1,1 Tag auf ihrem Arbeitsplatz.  Nicht überraschend ist die Feststellung, dass die psychische Gesundheit der  Grund für Abwesenheit der Beschäftigten ist. Diejenigen, die Hilfe für ihre Probleme in Anspruch genommen haben und diejenigen, die zu Antidepressiva  gegriffen haben, fehlten am Häufigsten.  Die Bedrohung des eigenen Arbeitsplatzes oder mangelnde Anerkennung nannten die Befragten als weitere Gründe für ihr Ausfallen im Job.

Im Durchschnitt haben sieben Prozent aller EU-Bürger im letzten Jahr zu Anti-Depressiva gegriffen.

Großherzogtum: Menschen positiver eingestellt

Der Umfrage zufolge sind die Menschen „des Öfteren“ oder gar „die ganze Zeit“ positiver als andere Europäer eingestellt.  Unter dem europäischen Durchschnitt von acht Prozent liegt auch die Quote derjenigen, die sich „schlecht“, „zermürbt oder depressiv“ fühlen (3 Prozent beziehungsweise sechs Prozent).

Einen Rückgang um acht Prozentpunkte verzeichnete auch die Inanspruchnahme von psychologischer Hilfe unter den Befragten in Luxemburg.

Fünf Prozent der Interviewten gaben zu, in den letzten zwölf Monaten Psychopharmaka eingenommen zu haben.  Jedoch liegen die Luxemburger mit 39 Prozent beim Anti-Depressiva-Konsum infolge von Depressionen unter dem europäischen Durchschnitt von 51 Prozent. Allerdings nahmen 14 Prozent der Befragten, sechs mehr als der europäische Durchschnitt, Psychopharmaka um ihre Leistung zu verbessern.

Luxemburger fehlen doppelt so oft im Job

Im Fehlen am Arbeitsplatz liegen die Luxemburger jedoch über dem europäischen Durchschnitt. Die Zahl derjenigen, die mehr als zehn Tage vom Job gefehlt haben, ist ums Doppelte angestiegen als im Rest der EU.

Die Einstellung der Befragten gegenüber ihrem Arbeitsplatz ist ähnlich wie in den anderen EU-Ländern: 22 Prozent sehen ihren Arbeitsplatz als bedroht an, 74 Prozent sind mit dieser Behauptung nicht einverstanden.

Was die Wertschätzung des Einzelnen am Arbeitsplatz anbelangt, geben 81 Prozent der luxemburgischen Umfrage-Teilnehmer an, dass sie die Anerkennung bekommen, die sie sich wünschen.

http://ec.europa.eu/public_opinion/archives/ebs/ebs_345_fact_lu_fr.pdf

ds