ISS erhält 13. Raum

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Beim letzten Aussenbordeinsatz haben zwei Astronauten Reparaturen an der Internationalen Raumstation (ISS) vorgenommen und eine Kamera installiert. Außerdem hat die ISS nun ein Lager.

Zwei Astronauten der US-Raumfähre „Discovery“ haben am Mittwoch bei einem Einsatz im All Reparaturen an der Internationalen Raumstation ISS vorgenommen. Für den zweiten und letzten Außeneinsatz der NASA-Mission war außerdem die Installation einer Kamera geplant. Nach Angaben der US-Raumfahrtbehörde sollten die beiden Amerikaner Alvin Drew und Steve Bowen insgesamt rund sechseinhalb Stunden im freien Weltall verbringen.

Timothy Kopra, der ursprünglich als Leiter des Einsatzes vorgesehen war, konnte seine Kollegen nur virtuell vom Kontrollzentrum in Florida aus begleiten, da er wegen eines Fahrradunfalls seine Teilnahme an der gesamten Mission hatte absagen müssen.

Transportmodul wird Lager

Bereits am Dienstagabend hatte die ISS bei einem weiteren Einsatz einen 13. Raum erhalten. Das bisherige Transportmodul „Leonardo“ wurde von den Astronauten dauerhaft mit der Raumstation verbunden und dient zukünftig als Lagerraum. „Leonardo“ war zuvor bereits sieben Mal an Bord eines Space-Shuttles im Weltraum – auf dem Hinflug bepackt mit Versorgungsgütern für die Raumstation und auf dem Rückflug vollgestopft mit Müll. Weil nur noch maximal zwei Shuttle-Flüge starten werden und damit auch die Versorgung der ISS schwieriger wird, dient „Leonardo“ nun als Vorratskammer.

Die Shuttle-Astronauten Nicole Stott und Michael Barratt hievten das italienische Modul mit einem Roboterarm aus der Ladebucht der Raumfähre „Discovery“ und setzten es in Millimeterarbeit an den Verbindungsknoten „Unity“. Die Aktion habe knapp eineinhalb Stunden gedauert, teilte die NASA mit.

Der Flug der US-Raumfähre „Discovery“ wurde unterdessen um einen Tag verlängert. Der Shuttle werde erst am Sonntag von der ISS abfliegen. Die Landung sei jetzt für den 8. März geplant. Ursprünglich sollte die „Discovery“ schon am 5. März abdocken und zwei Tage später zur Erde zurückkehren.

Fotosession abgesagt

Eine geplante Fotosession der Raumstation fällt allerdings aus. Weil noch nie so viele Raumschiffe aus unterschiedlichen Nationen an die ISS angedockt waren und das durch die Einstellung des US-Shuttleprogramms auch nicht wieder vorkommen wird, kam die Idee auf, Astronauten an Bord einer Sojus-Kapsel um die ISS kreisen und Fotos machen zu lassen. Allerdings äußerten russische Ingenieure Bedenken, weil das russische Raumschiff noch nie auf solche Manöver getestet worden sei. Aus Sicherheitsgründen sei das Fotoshooting einvernehmlich gestrichen worden, teilte ein NASA-Manager mit.

Die „Discovery“ war am vergangenen Donnerstag vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral zu ihrer letzten Reise ins All gestartet. Nach dem Ende der Mission wird das Shuttle zum Museumsstück. Eigentlich war der letzte Flug der „Discovery“ schon für Anfang November vergangenen Jahres vorgesehen. Das wurde jedoch durch technische Probleme immer wieder verhindert. Nach letzten Flügen der verbliebenen Shuttles „Endeavour“ und „Atlantis“ wird das 1981 aufgelegte Programm der NASA aus Kosten- und Sicherheitsgründen eingestellt.