Hoffnungsvolle Menschen naschen gesünder

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Nicht nur traurige Menschen naschen oft Schokolade - auch Glückliche bevorzugen eher Süßigkeiten. Häufiger zum Obst greifen hingegen hoffnungsvolle Menschen, wie zwei US-Forscherinnen berichten.

Das liegt offenbar daran, dass Letztere in die Zukunft blicken. Den Ausschlag dafür, ob sich jemand beim Naschen im Griff hat, gibt demnach, ob er unterbewusst auf die Zukunft oder Vergangenheit ausgerichtet ist. Glückliche Menschen erinnern sich meist an die zurückliegenden Erfolge, berichtet das Forscherteam, Menschen voller Hoffnung denken zukunftsorientiert. „Wenn Sie sich also das nächste Mal gut fühlen, fokussieren Sie sich auf Ihre Zukunft, besonders auf all die guten Dinge, die in Ihrer Vision kommen werden. Ihre Taille wird es Ihnen danken!“, schreiben Karen Page Winterich von der Pennsylvania State University und Kelly L. Haws von der Texas A&M University im „Journal of Consumer Research

Die Marketing-Forscherinnen wählten einen neuen Blickwinkel auf den Zusammenhang zwischen Gefühlen und Essverhalten. Winterich erläutert: „Die meisten von uns wissen, dass wir oft ins Frustessen verfallen. Doch weshalb wählen wir ungesunde – oder gesunde – Snacks, wenn wir uns gut fühlen?“ Um die unterschiedliche Auswirkung verschiedener positiver Gefühle zu untersuchen, nämlich Stolz, Hoffnung und Glücksgefühle, konzipierten sie vier Studien. Jedes Mal standen den Probanden gesunde Snacks wie Obst oder ungesundes Zuckerzeugs zur Auswahl.

Hoffnung und Stolz

In der ersten Studie zeigte sich, dass hoffnungsvolle Teilnehmer weniger Schokolinsen verputzten als glückliche. In der zweiten griffen jene, die sich gedanklich auf die Vergangenheit richteten, eher zum ungesunden Snack, selbst wenn sie Hoffnung spürten. In der dritten Studie verschoben die Forscherinnen den Zeitrahmen der positiven Emotion, so dass die Teilnehmer etwa Hoffnung in der Vergangenheit nachspürten oder Stolz in der Zukunft vorausnahmen: Wiederum wählte die zweite Gruppe seltener den ungesunden Snack als die erste.

Schließlich verglichen die Forscherinnen zukunftsgerichtete positive Emotionen wie Hoffnung und vorausgenommenen Stolz mit zukunftsgerichteten negativen Emotionen wie Angst oder erwartete Scham. Auch hier zeigte sich: Die Kombination von positiver Haltung und Ausrichtung auf die Zukunft verstärkte die Selbstkontrolle beim Essen.