Hoffnung für Neurodermitis- Patienten

Hoffnung für Neurodermitis- Patienten
(dpa)

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Die in der Allergietherapie gebräuchliche Hyposensibilisierung hilft möglicherweise auch Patienten mit Neurodermitis. "Dabei wird der Körper allmählich an die Allergie auslösenden Stoffe gewöhnt".

Neue Forschungen der Molekulargenetik wiesen auf eine Störung der Barrierefunktion der Haut hin, die in Zusammenhang mit einer Abweichung der Immunreaktion zu Neurodermitis führe. Mehrere Studien belegten eine Verbesserung dieser entzündlichen Hauterkrankung durch Hyposensibilisierung. Das sei noch kein Routineverfahren, sagte Prof. Johannes Ring, Direktor der Klinik für Dermatologie und Allergologie der TU München, bei der Tagung der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG) am Mittwoch in Dresden. Spezialisierte Allergologen könnten diese Methode jedoch anwenden.

„Nicht nur Heuschnupfen und Asthma, auch Neurodermitis kann früh immuntherapeutisch behandelt werden“, betonte Ring. Zuvor müsse das relevante Allergen durch den „Atopie-Patch-Test“ sicher nachgewiesen werden. Dabei wird ein Pflaster mit verdächtigem Allergen auf den Rücken geklebt, dosisabhängig entsteht an der Kontaktstelle ein Ekzem.

Neurodermitis, häufige Hauterkrankung

Neurodermitis (Atopisches Ekzem) sei eine der häufigsten Hauterkrankungen. „Fast jedes fünfte Kind in Deutschland ist betroffen.“ Insgesamt leiden drei bis vier Millionen Menschen unter der Krankheit, die meist mit Asthma und Heuschnupfen auftritt. Bislang wird Neurodermitis vor allem durch Salben behandelt, die auch Cortison enthalten können.

Bis Samstag diskutieren im Dresdner Kongresszentrum mehr als 3000 Hautärzte neueste Erkenntnisse aus Forschung und Praxis. Das Treffen gilt als bedeutendster Dermatologenkongress im deutschsprachigen Raum.