Freitag14. November 2025

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Forscher züchten Knochen mit Abfällen

Forscher züchten Knochen mit Abfällen

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Wenn Bier gebraut wird, entstehen Nebenprodukte. Eines davon könnten Mediziner weiterverwenden und damit das Zusammenwachsen von Knochen unterstützen.

Beim Bierbrauen entstehen organische Stoffe, die Mineralien wie Kalzium, Magnesium, Kieselsäure und Phosphor enthalten. Diese kommen auch im Knochen vor. Forscher der Universität Politécnica de Madrid und dem spanischen Obersten Rat für wissenschaftliche Forschung (CSIC) zeigen nun, dass eines dieser Abfallprodukte – die sogenannte Bagasse – Eingang in die Medizin finden könnte.

Wurden die faserigen Überreste, die im Brauprozess bei der Verwendung von Getreide entstehen, früher einfach verbrannt, werden sie heute bereits zur Produktion von Biokraftstoffen oder biologisch abbaubarem Einweggeschirr eingesetzt.

Günstig und nachhaltig

Künftig könnten sie als Gerüst für nachwachsende Knochentransplantate dienen, berichtet das Team um Eduardo Sáez Rojo im Fachjournal „RSC Advances“. Ein engmaschiges Netz aus Bagasse sei eine ausgezeichnete Basis, auf der Knochen nach einer Verletzung wieder zusammenwachsen könnten. Das hätten Tests mit Mäusen gezeigt.

Laut den Forschern lassen sich die Eigenschaften der Bier-Nebenprodukte massschneidern. Damit kommen sie auch als Knochenprothesen in Frage. „Das wäre eine gute Alternative zu Ersatzteilen, die aus verarbeiteten Schafknochen oder synthetischen Materialien bestehen“, teilt die Hochschule mit. Diese seien nicht nur teurer, sondern belasteten – anders als die Überbleibsel aus der Bierproduktion – auch die Umwelt.