Die letzte Geige der „Titanic“ ist gefunden

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Die Geige des Kapellmeisters auf dem vor gut hundert Jahren gesunkenen Ozeandampfer "Titanic" ist gefunden worden. der Wert wird auf 100.000 Euro geschätzt.

In England ist die Violine aufgetaucht, die der Chef des „Titanic“-Orchesters bis zum Untergang des Schiffes vor 101 Jahren gespielt hatte. Nach einer sieben Jahre langen Untersuchung sei die Echtheit des Instruments nun bewiesen.

Das sagte ein Vertreter des britischen Auktionshauses Henry Aldridge & Son am Freitag der Nachrichtenagentur AFP. Die Geige gehörte Wallace Hartley, dem Chef des achtköpfigen Schiffsorchesters. Sie lagerte zuletzt auf einem Dachboden in England.

Das Orchester der „Titanic“ soll beim Untergang im April 1912 bis zuletzt gespielt haben. Alle acht Musiker kamen beim Unglück ums Leben. Hartleys Leiche wurde den Angaben zufolge zehn Tage nach dem Untergang des angeblich unsinkbaren Schiffes geborgen – zusammen mit einem Geigenkasten aus Leder, in dem sich die Violine befand.

Echtheit anhand einer Plakette nachgewiesen

Das Instrument wurde der Verlobten von Hartley übergeben, die es ihm zur Verlobung geschenkt hatte. Nach dem Tod von Maria Robinson 1939 wurde die Geige der Heilsarmee gespendet und schliesslich an eine Familie weitergereicht, die das Fundstück über Jahrzehnte auf ihrem Dachboden aufbewahrte. Vor sieben Jahren wandte sich die Familie dann an das Auktionshaus und die Prüfung der Echtheit des Instruments begann.

Die Echtheit konnte unter anderem anhand einer kleinen Plakette aus Silber an der Geige nachgewiesen werden. „Für Wallace, aus Anlass unserer Verlobung, Maria“, lautet die Inschrift.

Ab Ostern ist die widerstandsfähige Geige, die lediglich zwei Risse aufweist, in einer Ausstellung im nordirischen Belfast zu sehen, wo die „Titanic“ gebaut wurde. Ihr Wert wird auf mindestens 100.000 Euro geschätzt, eine Versteigerung ist nach Angaben des Auktionshauses derzeit aber ausgeschlossen.

Musikalische Freude würde das Instrument ohnehin nicht mehr bereiten: Bereits in den 1940er-Jahren attestierte ein Musiklehrer der Heilsarmee, dass die Violine praktisch unspielbar sei, „sicher wegen ihres bewegten Lebens“.