Die Kometen-Jägerin

Die Kometen-Jägerin

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Wissenschaftler wollen einen Kometen erforschen. Darum haben sie eine Raumsonde ins Weltall geschickt. Sie heißt Rosetta. Ein Teil von ihr soll bald auf dem Kometen landen. Doch bis dahin kann noch vieles schiefgehen..

100 Kilometer! Die sind doch ein Klacks. Fast nur noch ein Katzensprung. Zumindest für eine ganz bestimmte Raumsonde. Ihr Name: Rosetta. Im Jahr 2004 ist sie von der Erde gestartet, mit Hilfe einer riesigen Rakete. Seitdem ist Rosetta durch den Weltraum geflitzt, ist dabei drei Mal um die Erde gesaust, hat am Planeten Mars noch etwas Schwung geholt und musste einige schwierige Flug-Manöver bestehen.

Viele Millionen Kilometer ist Rosetta mittlerweile gereist. Mehr als zwei Jahre hielt sie dabei eine Art Winterschlaf, um Strom zu sparen. Doch nun ist sie endlich am Ziel. Also fast. 100 Kilometer trennen sie noch von dem Kometen mit dem superschwierigen Namen. Er heißt: Tschurjumow-Gerassimenko. Benannt ist er nach den beiden Forschern, die ihn entdeckt haben. Das war vor mehr als 40 Jahren.

Millionen Kilometer entfernt

Viele Millionen Kilometer von Tschurjumow-Gerassimenko entfernt sitzen nun wieder Forscher auf der Erde und beobachten den Kometen. Und zwar am Rande der Stadt Köln in Nordrhein-Westfalen. In einem besonderen Büroraum stehen dort viele große Computer-Bildschirme. Hier arbeitet auch Brigitte Pätz. Zusammen mit vielen anderen Kollegen aus ganz Europa hat sie etwas vor, das bislang noch niemand ausprobiert hat. „Wir wollen auf dem Kometen landen“, sagt die Forscherin.

Damit das klappt, trägt Rosetta ein kleines Lande-Gerät mit sich. Es hat den Namen Philae – und wird von dem Raum in Köln aus gesteuert. Doch bevor Philae landen kann, gibt es noch einige Dinge zu erledigen. Ab August etwa fotografiert Rosetta den Kometen von allen Seiten. Aus diesen Bildern wird dann eine Art Landkarte erstellt. So können die Forscher entscheiden, wo der beste Landeplatz für Philae ist. „Wenn alles nach Plan läuft, dann landet Philae pünktlich am 11. November auf dem Kometen“, verrät die Expertin.

35 Minuten

Rosetta selbst soll dann weiter neben dem Kometen herfliegen und von dort aus Beobachtungen machen. Zwei Mal am Tag soll Rosetta die gesammelten Daten von Philae empfangen und zur Erde senden. Das dauert ungefähr 35 Minuten.

Doch bei der Landung auf dem Kometen kann noch vieles schiefgehen: Kometen sind relativ kleine Himmelskörper. Tschurjumow-Gerassimenko ist zum Beispiel etwa so groß wie ein großer Felsen auf der Erde. In rund drei Stunden wärst du um den Kometen locker herumspaziert. Im Vergleich zu einem Planeten ist das also winzig. «Deshalb besitzen Kometen auch kaum Schwerkraft», erklärt Brigitte Pätz. Auf dem Kometen bleiben Dinge also nicht einfach auf dem Boden stehen, wie etwa auf der Erde.

«Es könnte also passieren, dass Philae auf dem Kometen ankommt und gleich wieder abprallt», beschreibt die Expertin. Um das zu verhindern, hat das kleine Lande-Gerät zwei Harpunen an Bord. Sie werden bei der Landung abgeschossen und krallen sich im Boden fest.

Gas untersuchen

Doch was will man überhaupt auf einem Kometen? Mit einem Bohrer wollen die Forscher den Kometen zum Beispiel ein wenig anbohren und Proben nehmen. Außerdem wollen sie das Gas untersuchen, das in dem Kometen ist. So wollen die Forscher etwas darüber herausfinden, wie unser Sonnensystem entstanden ist. Die Kometen sind nämlich eine Art Überbleibsel aus der Zeit, als es entstanden ist.

Vielleicht helfen Rosetta und Philae auch dabei, zu verstehen, wie das Leben auf der Erde entstanden ist. Brigitte Pätz verrät: „Das ist die große Hoffnung der Forscher.“