Delfine rufen sich beim Namen

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Delfine rufen sich über individuelle Pfeiftöne gegenseitig beim Namen und nutzen diese Laute, um sich damit gezielt anzusprechen.

Eine Studie unter 200 großen Tümmlern an der Ostküste Schottlands, die am Montagabend in der US-Fachzeitschrift „Proceedings of the National Academy of Sciences“ erschien, bringt zum ersten Mal den Nachweis für eine solche gezielte Kommunikation.

Bisher war bereits bekannt, dass sich Delfine untereinander durch individuelle Pfeiftöne identifizieren, die sie in den ersten Monaten ihres Lebens erlernen, und dass sie über Pfeiftöne mit Mitgliedern ihrer Familie oder Gruppe kommunizieren. Es war ebenfalls bereits nachgewiesen worden, dass Delfine auch Pfeiftöne von Artgenossen nachahmen können.
Nun hob Studienleiterin Stephanie King von der schottischen St. Andrews Universität hervor: „Es handelt sich um den ersten wirklichen Beweis, dass in der Tierwelt Namen und Anreden existieren.“ Die Studie ziehe interessante Parallelen zwischen der Kommunikationsweise des Menschen und der Delfine.

Pfeiftöne

Fast die Hälfte aller von Delfinen genutzten Pfeiftöne dient laut King dazu, den eigenen Namen zu nennen oder die eigene Ankunft anzukündigen. Nun wollten die Forscher herausfinden, wie ein Delfin reagiert, wenn ein Artgenosse seinen Namen pfeift. Dazu wurden die individuellen Pfeiftöne aufgenommen und den Delfinen ihre eigenen Namen in leicht abgeänderter Form wieder vorgespielt, als ob ein Artgenosse sie rufen würde.

„Die Tiere haben nur reagiert, wenn sie ihren eigenen Pfeifton gehört haben“, sagte King. Jeder Delfin habe darauf rasch und manchmal mehrfach reagiert. Auf andere individuelle Pfeiftöne hätten die Tiere nicht so reagiert. Delfine sind neben Vögeln, Walen oder Fledermäusen eine der wenigen Tierarten, die Töne erfinden oder nachahmen können.