/ Chronischer Stress verstopft die Gefässe

Dass dauerhafter Stress der Gesundheit schadet, ist bekannt. So verschlimmert er etwa Symptome von Heuschnupfen, und legt Spermien lahm. Forscher um Matthias Nahrendorf von der Harvard Medical School in Boston haben nun Vermutungen bestätigt, dass zu viel psychischer Druck auch den Gefässen schadet — und zwar über das Immunsystem, wie sie im Fachjournal „Nature Medicine“ berichten.
In Versuchen mit Mäusen konnten die Wissenschaftler zeigen, dass Stress unter anderem zur Ausschüttung von sogenanntem Noradrenalin im Knochenmark führt. Dadurch werden die Stammzellen animiert, weisse Blutkörperchen zu produzieren. Diese stossen wiederum Entzündungsstoffe aus, die die Bildung von schädlichen Plaques — Gewebeveränderungen — in den Gefässen fördern. Im schlimmsten Fall können diese sogar Schlaganfälle auslösen.
Nur chronischer Stress hat schlimme Folgen
Schuld daran ist allem Anschein nach der Rezeptor ?3, der auf der Oberfläche der Knochenmarkstammzellen sitzt. Bei kurz andauerndem Stress lässt dieser die weissen Blutkörperchen ausschwärmen, damit diese sich auf Verletzungen oder Infektionen vorbereiten können. Wird der Stress jedoch chronisch, schwirren die Blutkörperchen ziellos im Körper umher, ohne dass sie tatsächlich gebraucht werden. Setzen sie sich schliesslich ab, kann das negative Folgen für die Gefässe haben.
Diese Erkenntnis könnte zu neuartigen Medikamenten führen, hoffen die Forscher. Denn sie konnten ebenfalls aufzeigen, dass die gestressten Tiere, bei denen der Rezeptor künstlich geblockt wurde, deutlich weniger Plaques hatten.
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