„Zweigstellen sind wichtig“

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Auf ihr Zweigstellen-Netz in Luxemburg wird die BIL nicht verzichten. Luxemburger Kunden seien eine Basis für die Bank, so der neue Vorstandsvorsitzende gegenüber Tageblatt.

Die BIL wird auf ihr Zweigstellen-Netz in Luxemburg nicht verzichten, sicherte der neue Vorstandsvorsitzende Hugues Delcourt im Gespräch mit dem Tageblatt zu. Die luxemburgischen Kunden der BIL seien eine Basis für die Bank, auf die man nicht verzichten werde, sagte Delcourt. Die BIL sehe hier nicht nur den privaten Kunden, sondern auch die Unternehmen.

Die Bank, so Delcourt, werde nahe am heimischen Kunden bleiben. Wichtig sei hier insbesondere die persönliche Beratung, für die nötigenfalls auch Experten aus der Zentrale in die jeweilige Zweigstelle reisen würden. Allerdings, sagte Delcourt, müsse man auch sehen, dass man an der Entwicklung nicht vorbeigehen könne. Cash-Agenturen, in denen nur noch Geldautomaten stünden, seien in der Zukunft denkbar.

„ICT Spring 2015“

Die BIL ist im Übrigen Hauptsponsor des am Dienstag begonnenen zweitägigen Web-Seminars unter dem Titel „ICT Spring 2015“ (Link). Gegenstand der am Mittwoch stattfindenden Seminare ist die sogenannte „FinTech“. Hierbei handelt es sich die technologische Weiterentwicklung von Zahlungsprozessen und auch deren Sicherung. „Stellen Sie sich vor, Ihre Tochter will ins Kino und stellt dort fest, dass sie ihr Geld vergessen hat.

Sie können zukünftig eine Überweisung per Smartphone für sie machen, ihr einen Code per SMS senden, der es ihr ermöglicht, Bargeld zu erhalten. In der Türkei wird seit langem das Smartphone zur Kontoführung benutzt, wobei sogar Kredite per Smartphone verhandelt und per Code an jedem Bankschalter abgerufen werden können.“

Delcourt sieht Entwicklungen, die die Zweigstellen auf Dauer verändern werden. Aber verzichten, darauf legt er Wert, wird die BIL auf ihre Zweigstellen nicht.

Das zweite Standbein

Neben den Zweigstellen ist das Vermögensmanagement bei der BIL das zweite Standbein. Nach der Bereinigung der Territorien mit der KBL in Belgien und in der Schweiz und nach dem Verzicht auf den Standort Singapur geht die BIL nun ihre Strategie der Zukunft an. „Wir werden nicht in 13 neue Standorte investieren“, sagte Delcourt.

„Das Prinzip ist ein Anderes. In weiten Teilen der Welt ist die Schweiz lange vor Luxemburg der Hort der Vermögensverwaltung gewesen. Dort, wo das weiter so gesehen wird, können wir jetzt das Angebot machen, die Vermögen in der Schweiz durch die BIL verwalten zu lassen. Dort, wo Vertrauen zu Luxemburg besteht, kann die BIL das Angebot machen, Vermögen in Luxemburg verwalten zu lassen.“

Die Diversifikation, die er angekündigt habe, sei nicht mit Dispersion zu verwechseln. „Wir haben genau umrissene Märkte, die wir bearbeiten wollen. Wir müssen zum Beispiel nicht in Belgien vertreten sein, um belgische Kunden mit ihren Vermögen zu betreuen.“

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