Zahl der Pleiten steigt leicht

Zahl der Pleiten steigt leicht
(Theo Heimann)

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In den ersten sechs Monaten dieses Jahres haben in Luxemburg insgesamt 410 Firmen Konkurs angemeldet. Das entspricht einem leichten Anstieg im Vergleich zum ersten Halbjahr 2014.

Creditreform Luxemburg hat die Konkurszahlen für das erste Halbjahr 2015 untersucht und mit den Zahlen aus dem Vorjahr verglichen.

„Mit 410 Firmenpleiten im ersten Halbjahr 2015 steigt die Anzahl der Konkurse in Luxemburg im Vergleich zum gleichen Zeitraum in 2014 nur leicht. Es wurde ein moderater Anstieg von 3,02 Prozent verzeichnet“, erklärte Herbert Eberhard, Chef von Creditreform Luxemburg. Der europäische Trend zeige allerdings eine sinkende Tendenz.

53,41 Prozent in der Dienstleistungsbranche

Am stärksten betroffen ist, wie im Vorjahr, die Dienstleistungsbranche, die 53,41 Prozent aller Konkurse ausmacht.

219 Pleiten im Dienstleistungssektor bedeuten gegenüber 2014 mit 220 Pleiten fast einen Gleichstand. Der Konkurs des Gebäudereinigers „Tesal S. à r.l.“ aus Luxemburg sei besonders hervorgestochen, erklärte man bei Creditreform. „Der Dienstleister war mit ca. 60 Mitarbeitern, vor der „Pragma Consult SA“ aus Bartringen (Informatik, ca. 43 Mitarbeiter), trauriger Spitzenreiter“.

Die Konkurse in der Baubranche legten hingegen markant zu. Insgesamt waren im Bausektor 55 Firmenpleiten zu vermelden, gegenüber 33 im Vorjahr, was einem Anstieg von 66,67 Prozent entspricht.

Im direkten Vergleich wurde damit die Konkursanzahl von 2013 wieder erreicht.

Bei der „OR TP S.A.“, aus Esch/Alzette verloren 92 Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz, gefolgt von der „Heirens S. à r.l.“ aus Gilsdorf, bei der 47 Mitarbeiter entlassen wurden.

Rund 3.000 neue Firmen pro Jahr

Erneut sind die wenigsten von einem Konkurs betroffenen Unternehmen dem produzierenden Gewerbe zuzuordnen. Lediglich 0,98 Prozent (Vorjahr 2014 1,51 Prozent) am Gesamtkonkursgeschehen in Luxemburg entfallen auf diesen Sektor.

Die Anzahl der in Konkurs gegangenen Unternehmen mit einem Alter von über fünf Jahren ist gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Der prozentuale Anteil an den gesamten Konkursen der Firmen mit einem Alter von über fünf Jahren erhöhte sich von 59,30 auf 69,27 Prozent. Dagegen ist der Konkursanteil von Unternehmen, die jünger als fünf Jahre sind, von 40,70 Prozent 2014, auf 30,73 Prozent in diesem Jahr gefallen. „Die seit Jahren anhaltende Sonderentwicklung in Luxemburg, dass überwiegend ältere Firmen in Konkurs gehen, ist, im Gegensatz zum Vorjahr, wieder präsent“, so Eberhard weiter. Es bleibe abzuwarten, ob dieser Trend sich auch im zweiten Halbjahr fortsetzt.

Allerdings werden pro Halbjahr im Schnitt auch um die 1.500 Firmen im Großherzogtum gegründet. Damit ist die Anzahl der Neugründungen deutlich höher als die Anzahl der Pleiten.