Die Europäische Zentralbank (EZB) muss nach Aussage eines ihrer Ratsmitglieder bis zu der nächsten Sitzung im April die Preisstabilität genau im Auge behalten. „Wir haben eine sehr starke Wachsamkeit für diese Periode angekündigt“, sagte das Luxemburger EZB-Ratsmitglied Yves Mersch am Montag bei einer Pressekonferenz in Luxemburg. Auf der anstehenden Sitzung würden „die angemessenen Entscheidungen getroffen, um Preisstabilität auf lange Sicht zu gewährleisten“, kündigte Mersch an. Die nächste EZB-Ratssitzung findet am 7. April statt.
Die Aufwärtsrisiken für die Inflation haben nach Aussage des luxemburgischen Notenbankgouverneurs Yves Mersch wegen des Anstiegs der globalen Rohstoffpreise zugenommen. Die Europäische Zentralbank (EZB) „bleibt jederzeit bereit, um entschlossen und rechtzeitig zu reagieren, damit sich die erhöhten Risiken nicht materialisieren und die Stabilität auf mittlere Sicht nicht belastet wird“, wird Mersch, der Mitglied des EZB-Rats ist, im Monatsbericht der luxemburgischen Notenbank zitiert.
2,4 Prozent
Die Teuerungsrate in den 17 Euro-Ländern liegt mit 2,4 Prozent derzeit klar über der Marke von zwei Prozent, bis zu der die Währungshüter von stabilen Preisen sprechen. EZB-Präsident Jean-Claude Trichet hat deshalb für April eine Zinserhöhung angedeutet. Einige Experten erwarten aber, dass die EZB angesichts der gestiegenen Risiken für die Weltwirtschaft durch die Folgen des Jahrhundertbebens in Japan den Zinsschritt aufschiebt.
Der Leitzins liegt seit knapp zwei Jahren auf dem Rekordtief von einem Prozent. Billiges Geld schiebt die Wirtschaft an, kann bei besserer Konjunktur aber auch die Inflation anheizen.
De Maart

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