Vorstand hat kein Konzept

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Der Bochumer Opel-Betriebsratschef Rainer Einenkel hat dem Vorstand des Autobauers "Kopf- und Konzeptionslosigkeit" vorgeworfen.

Einenkel kritisierte am Sonntag, dass die Unternehmensspitze einen für Montag angesetzten Gesprächstermin über den Sparkurs beim kriselnden Autobauer kurzfristig abgesagt habe. Sorge bereite dem Betriebsrat weniger die Absage an sich, als die Begründung dafür, sagte Einenkel der dpa.

Dabei sei mitgeteilt worden, dass man derzeit keine neuen Vorschläge vorlegen könne. Nach Angaben von Einenkel sollen die Verhandlungen nun am 15. und 16. Februar an einem noch nicht festgelegten Ort in Nordrhein-Westfalen fortgesetzt werde

Derzeit gehe der Bochumer Betriebsrat jedoch davon aus, dass sich die Verhandlungen möglicherweise noch bis in den kommenden Monat hinziehen könnten. Einenkel verwies dabei auf einen nach seinen Informationen im Dezember auch mit dem Stimmen der Arbeitgeberseite verabschiedeten Beschluss des Aufsichtsrats. Darin sei die Rede davon, dass man in den laufenden Gesprächen bis Ende März zu einem Ergebnis kommen wolle. Opel-Aufsichtsrats-Chef Steve Girsky hatte dagegen im vergangenen Monat eine Einigung bis Ende Februar gefordert und ansonsten mit einem vorzeitigen Stopp der Autoproduktion in Bochum gedroht.

Kritik auch von der IG Metell

Auch der nordrhein-westfälische IG Metall-Bezirksleiter Knut Giesler hatte die Absage der Gespräche zuvor scharf kritisiert: „Es ist mehr als unverschämt, wie erst das Management mit Riesentempo Druck macht und dann wertvolle Zeit verplempert“, so Giesler am Freitagabend. So werde die Marke Opel immer weiter geschädigt. „Wir wollen Lösungen und Motoren statt Stillstand. Unsere guten Vorschläge zur Standortentwicklung, gerade für Bochum, sind endlich in Investitionen umzusetzen statt auf die lange Bank zu schieben“, hieß es in einer Mitteilung der Gewerkschaft.

Die IG Metall erwarte Entscheidungen für die industrielle Produktion, gerade auch in Bochum. „Keinesfalls akzeptabel sind Ankündigungen zum Auslaufen der Fahrzeugproduktion ohne substanzielle Lösungen für die Beschäftigten“, erklärte Giesler. Als Teil einer Lösung für Bochum nannte er die Fertigung mittelgroßer Dieselmotoren, kleiner Benzinmotoren, den Weiterbau bestimmter Getriebe und weiterer industrieller Komponenten.

Das Opel-Management hatte „beträchtliche Einsparungen“ der Belegschaft verlangt. Die Tarifkommission der IG Metall bei Opel hatte daraufhin unter anderem Standort- und Beschäftigungsgarantien bis mindestens Ende 2016 und eine klare Finanzierungszusage von GM gefordert.