Übernahme von TNT gerät ins Stocken

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Die Gespräche zwischen dem US-Paketdienstleister UPS und seinem Rivalen TNT Express über eine Übernahme der Niederländer sind offenbar ins Stocken geraten. Beide Firmen sind in Luxemburg aktiv.

Schuld seien eine Reihe von Unstimmigkeiten, berichten mit den Vorgängen vertraute Personen. Sie vermuten, dass sich die Verhandlungen aus diesem Grund noch mehrere Wochen hinziehen könnten.

UPS hatte den TNT-Aktionären im Januar eine Übernahmeangebot von 9 Euro je TNT-Aktie gemacht, welches den niederländischen Konzern mit 4,9 Milliarden Euro bewertet. Die Amerikaner wollen mit der Übernahme eine marktführende Position in Europa einnehmen und auf globaler Ebene FedEx und die Deutsche Post AG überholen.

„Soziale“ Streitthemen

Bei den Gesprächen zwischen UPS und TNT gebe es Streit über „soziale“ Themen wie Personal und über den zukünftigen Sitz eines fusionierten Unternehmens, so die informierten Personen weiter. In die Details seien die Verhandlungspartner ohnehin noch nicht eingestiegen, sagte eine der Personen. Es sei noch nicht einmal ernsthaft über einen Preis gesprochen worden. Dies werde als Zeichen gewertet, dass eine tatsächliche Einigung noch weit entfernt sei. UPS und TNT wollten sich dazu nicht äußern.

UPS wolle sich zudem noch einen besseren Überblick über das Geschäft der Niederländer verschaffen, die im vierten Quartal einen Verlust von 173 Millionen Euro eingefahren haben. Nach einem schleppenden Start ins Jahr wegen des hohen Preisdrucks und des sinkenden Sendungsaufkommens hat TNT für 2012 keinen Ausblick abgegeben.

UPS plant Stellenabbau

Mit dem wahrscheinlichen Ziel eines Stellenabbaus werde UPS bei den Gewerkschaften auf Widerstand treffen. „Wir haben mit unseren Mitgliedern gesprochen“, sagte Egon Groen, ein Vertreter der größten niederländischen Gewerkschaft FNV Bondgenoten. „Das eindeutige Ergebnis war, dass der Erhalt der Arbeitsplätze oberste Priorität hat.“ Es ist allerdings unklar, inwiefern die Gewerkschaft die Verhandlungen tatsächlich beeinflussen kann.

Der UPS-Konkurrent FedEx, der lange Zeit ebenfalls als potentieller Bieter gehandelt wurde, schaut sich die Situation informierten Personen zufolge sehr genau an. Bislang gebe es allerdings keine Anzeichen für eine Gegenofferte. FedEx wollte die Aussagen nicht kommentieren.