Toyota lässt Produktion länger ruhen

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Bei Toyota läuft auch diese Woche kein einziges Auto vom Band. Der Weltmarktführer wird seine Endmontagewerke wegen der Katastrophe im Land bis Samstag geschlossen halten.

Seit dem 14. März stehen die Fabriken still. Lediglich die Ersatzteil-Produktion sowie die Teileproduktion für die ausländischen Endmontagewerke laufen wieder. Deshalb bekommen Kunden in Deutschland auch kaum etwas von den Engpässen mit: Der Großteil der in Europa oder den USA verkauften Toyota stammt wie auch bei der Konkurrenz aus Werken in der Region.

Toyota in Japan erklärte laut des dortigen Fernsehsenders NHK, dass die kritische Lage im Atomkraftwerk Fukushima I einige Zulieferer davon abhalte, ihre Produktion wieder aufzunehmen. Toyota erwäge deshalb, die erforderlichen Teile bei anderen Zulieferern zu beschaffen. Außerdem solle der Schwerpunkt der Produktion auf diejenigen Modelle gelegt werden, für die alle Teile vorhanden seien. In Japan läuft etwa der Hybrid-Verkaufsschlager Prius vom Band.

Die Industriekonzerne des Landes waren vom Beben am 11. März und dessen Folgen schwer in Mitleidenschaft gezogen worden: Die Schäden an den Gebäuden hielten sich zwar in Grenzen, dafür fehlte es an Strom und die Lieferwege waren unterbrochen. Die Auswirkungen der Krise sind bis nach Deutschland zu spüren: Opel musste am Montag im Werk Eisenach zwei Schichten ausfallen lassen, weil Elektronikkomponenten aus Japan fehlten.

Eigentlich sollte die Autoproduktion in Japan diese Woche wieder großflächig anlaufen. Nissan hat nach Angaben der Finanz-Nachrichtenagentur Bloomberg an diesem Dienstag in sechs Fabriken die Arbeit wieder aufgenommen, weitere Werke sollen wie geplant am Donnerstag folgen.

Auch Honda wird an diesem Donnerstag die Produktion teilweise wieder aufnehmen, allerdings bleiben drei Werke noch die restliche Woche komplett geschlossen. Nach Angaben eines Sprechers von Honda Deutschland ist davon die Auto- und Motorrad-Produktion betroffen. «Es kann zu kleinen Lieferverzögerungen kommen», sagte der Sprecher.

Auch die Werke der Elektronikhersteller stehen in Teilen noch still. Weil Teile fehlen, lässt Sony fünf seiner Fabriken den ganzen März über geschlossen, wie der Konzern am Dienstag mitteilte. An den betroffenen Standorten werden Video- und Fotokameras hergestellt, genauso wie Kameraobjektive, LCD-Fernseher, Mikrofone und Kopfhörer. Das Beben hatte Sony mit am schwersten getroffen, weil der Branchenriese mehrere Fabriken in der Katastrophenregion unterhält.