/ Stellenabbau in LKW-Sparte
An den drei Produktionsstandorten Gaggenau, Mannheim und Kassel stünden bis 2021/22 insgesamt rund 2000 Stellen zur Disposition, sagte Gesamtbetriebsrats-Chef Michael Brecht am Mittwoch. Die Gespräche darüber mit dem Management von Daimler hätten erst begonnen. „Das ist keine Planung, die wir als Betriebsräte akzeptieren“, sagte Brecht. Es gebe auch Wachstumspläne, sodass die Zahl der Stellen nicht in diesem Ausmaß abnehmen müsse.
Ein Daimler-Sprecher wollte die Zahlen nicht bestätigen. Es gebe jedoch Beratungen, wie die Standorte wettbewerbsfähiger gemacht werden könnten. „Es gibt keine konkreten Ziele, Personalabbau zu erreichen, sondern es kommt darauf an, wie die Standorte künftig aufgestellt sind“, sagte er.
Kostensenkungsprogramm
In den drei Werken, die Motoren, Achsen und Getriebe produzieren, sind 14.600 Mitarbeiter beschäftigt. Daimler Trucks hat insgesamt 79.000 Arbeitnehmer. Die Lkw-Sparte setzt wie auch Mercedes-Benz Cars schon länger ein Kostensenkungsprogramm um. Von 2012 bis 2014 sollen 1,6 Milliarden Euro bei der Lastwagen-Produktion und zwei Milliarden Euro bei Pkw eingespart werden. Auch darüber hinaus laufen Projekte, wie die Kosten weiter gesenkt werden können. Dazu nannte das Management bisher allerdings keine neuen Sparziele.
Erst in einigen Jahren könnten sich zum Beispiel die geplanten Kostensenkungen im Pkw-Vertrieb niederschlagen. Durch das Zusammenlegen und den Verkauf von eigenen Niederlassungen würde Daimler dem Betriebsrat zufolge rund 1850 Stellen im Vertrieb abbauen – gut 350 davon würden gestrichen, 1500 wären von den Veräußerungen betroffen. Der Betriebsrat hat auch hier Widerstand angekündigt.
Daimler wächst dank vieler neuer Modelle derzeit kräftig. Zugleich will Daimler-Chef Dieter Zetsche die Rendite hochschrauben. So sollen vom Umsatz in der Pkw-Sparte zehn Prozent an operativem Gewinn eingestrichen werden. Im vergangenen Jahr waren es 6,5 Prozent. Auch bei Trucks ist der Abstand noch groß: Mittelfristig angepeilt sind acht Prozent, 2013 waren es 5,6 Prozent.
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