Starunternehmer Mallya stellt sich der Polizei

Starunternehmer Mallya stellt sich der Polizei
(Reuters/Ahmad Masood)

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Der indische Starunternehmer Vijay Mallya steht wegen Betrugsvorwürfen vor einer möglichen Auslieferung in sein Heimatland.

Der Chef der eingestellten Fluggesellschaft Kingfisher Airlines und Besitzer des Formel-1-Teams Force India stellte sich am Dienstag in seiner Wahlheimat Großbritannien der Polizei, wurde nach kurzem Gewahrsam aber gegen Zahlung einer Kaution wieder freigelassen. Indien hofft auf eine rasche Überstellung.
„Mallya wird nach Indien zurückgebracht. Die Regierung arbeitet daran. Niemand wird verschont“, sagte Finanzstaatssekretär Santosh Gangwar.

Der Unternehmer wird von indischen Ermittlern beschuldigt, mit Kingfisher Airlines Kreditschulden von umgerechnet rund 1,37 Milliarden Dollar angehäuft und nie zurückgezahlt zu haben. Auch Geldwäschevorwürfe wurden gegen Mallya erhoben. Mallya hatte in Indien drei Vorladungen ignoriert, bei denen er als Zeuge befragt werden sollte. Er war schließlich im vergangenen Jahr nach Großbritannien ausgereist und hatte sich seither geweigert, zurückzukehren. Die indische Regierung stelllte einen Auslieferungsantrag.

Mallya war zuvor für seinen luxuriösen Lebensstil und seine pompösen Partys bekannt gewesen, zu denen auch viele Bollywood-Stars kamen. Viele verglichen ihn mit dem britischen Milliardär Richard Branson. Unter anderem investierte er in eine Bier- und Spirituosenbrauerei, das Formel-1-Team, einen Kricket-Club und eben in die Kingfisher Airlines.
Die Einstellung der 2005 gegründeten Fluggesellschaft führte auch zu mehreren weiteren Insolvenzen in seinem großen Netzwerk an Unternehmen. 2012 entzog die indische Regierung Kingfisher Airlines die Fluglizenz, nachdem Piloten und Ingenieure monatelang kein Gehalt erhalten hatten.