Siemens-Umbau kostet rund 7000 Jobs

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Nach monatelangen Spekulationen liegen die Zahlen auf dem Tisch: Nach dpa-Informationen bleiben beim Siemens-Umbau weltweit rund 7000 Jobs auf der Strecke.

Der tiefgreifende Konzernumbau bei Siemens kostet weltweit rund 7000 Arbeitsplätze. Das erfuhr die Nachrichtenagentur dpa am Donnerstag aus informierten Kreisen. Ein Sprecher des Unternehmens lehnte einen Kommentar ab. Klar ist allerdings, dass betriebsbedingte Kündigungen wegen geltender Vereinbarungen ausgeschlossen sind.

Seit Mittwoch hatte der Siemens-Wirtschaftsausschuss über die Auswirkungen der Neuausrichtung beraten. Es wird damit gerechnet, dass Siemens an diesem Freitag über die Details informiert. Die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete, der Konzern wolle weltweit gut 7400 Arbeitsplätze streichen.

Schlanker, effizienter, kundennäher

Siemens-Chef Joe Kaeser will den Elektrokonzern mit dem Umbau schlanker, effizienter und kundennäher machen. Dafür hat er die Einteilung des Geschäfts in Sektoren aufgehoben und die Zahl der Divisionen von 16 auf neun gekappt. Die Medizintechnik soll verselbstständigt werden. Aktivitäten wie die Hörgerätesparte oder der Anteil am Hausgerätehersteller BSH wurden verkauft.

Geschäftlich will Kaeser den Konzern auf Elektrifizierung, Automatisierung und Digitalisierung ausrichten. Zuletzt lief es für den Elektroriesen nicht rund: Im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres (30. September) hatte Siemens einen Gewinneinbruch verbucht.

Bereits seit Monaten wird spekuliert, dass durch den Umbau tausende Arbeitsplätze auf dem Spiel stehen dürften. Die Schätzungen reichten dabei von 5000 bis 15 000 Stellen. Kaeser selbst hatte erklärt, dass zunächst die Arbeitnehmervertreter im Wirtschaftsausschuss, dann die Mitarbeiter und schließlich die Öffentlichkeit informiert werden sollten.

Von der IG Metall war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten. Die Siemens-Gesamtbetriebsratsvorsitzende Birgit Steinborn hatte in einem Interview bereits vorab die Einschnitte kritisiert. «Ich habe es satt, dass immer wieder Personalabbau als alternativlose Lösung propagiert wird», sagte die Arbeitnehmervertreterin.