Siemens kommt mit großer Lösung

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Der Siemens Konzern will nur noch die Gasturbinen von Alstom kaufen. Siemens Partner Mitsubishi will sich an Alstom beteiligen.

Der Aufsichtsrat des Münchner Konzerns tagte am Sonntag Abend und stimmte am Ende einer Lösung zu, die auch für die französische Regierung verführerisch sein könnte. Siemens und Mitsubishi wollen in einer Doppelstrategie dem Alstom Konzern unter die Arme greifen. Der Münchner Konzern ist nur noch an der Gasturbinensparte von Alstom interessiert und will sie für vier Milliarden Euro kaufen. Vom Einbringen des deutschen Eisenbahngeschäftes in den französischen Konzern ist nicht mehr die Rede.

Der japanische Mitsubishi Konzern will mit seiner Industriesparte mit einem Anteil von zehn Prozent in das Kapital des Alstom-Konzerns einsteigen. Gleichzeitig wollen die Japaner in das Strom- und Netzgeschäft von Alstom investieren.

In einer weiteren Maßnahme schlägt Siemens vor, dass auch der französische Staat sich mit bis zu zehn Prozent an Alstom beteiligen könnte.

Keine Kapitalerhöhung

Dabei muss das Kapital von Alstom nicht erhöht werden. Mitsubishi und der französische Staat würden den Anteil kaufen, der von dem Baukonzern Bouygues gehalten wird. Bouygues hält 29 Prozent an Alstom.

Für Alstom ist diese Lösung die schlechtere, wird von dem Konzern inoffiziell auch nicht akzeptiert. In die Kassen von Alstom würden nur vier Milliarden Euro fließen.
Der US-Konzern General Electric hat etwas mehr als 12 Milliarden Euro für die Energiesparte von Alstom geboten. Eine Summe, die voll dem Konzern zu Gute kommen und der Entschuldung dienen würde.

Für den Staat interessant

Für den französischen Staat dagegen ist die Siemens Lösung verführerisch. Gasturbinen nämlich werden nicht in Frankreich hergestellt, sondern überwiegend in der Schweiz. Die Frage des Erhalts der Arbeitsplätze in Frankreich würde in den Hintergrund treten. Zumal Mitsubishi erhebliche Investitionen in den Alstom Konzern zugesichert hat.

In Deutschland hingegen ruft der Vorschlag von Siemens, der wie zugesichert pünktlich am 16. Juni vorgelegt wird, weniger Entzücken hervor. Hier würde viel Geld in eine Sparte investiert, an der man zweifeln dürfe. Zumal der Konzern vor einem Umbau stehe, der erheblichen Aufwand verlange, hieß es seitens der Union Investmentfondsgesellschaft.

Der Vorstandsvorsitzende der Soemens AG, Joe Kaeser und der Vorsitzende des Aufsichtsrates, Gerhard Cromme, wollen am Dienstag dem Wirtschaftsausschuss des französischen Parlamentes Rede und Antwort stehen.