Nutzer machen Twitter Sorgen

Nutzer machen Twitter Sorgen
(dpa-Archiv)

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Der Kurznachrichtendienst Twitter enttäuscht die Anleger mit seinen ersten Zahlen nach dem Börsengang. Das US-Unternehmen meldet Verlust und schwaches Nutzerwachstum.

Der Online-Kurzmitteilungsdienst Twitter hat die Anleger mit den ersten Geschäftszahlen nach seinem gefeierten Börsengang im November enttäuscht. Das US-Unternehmen meldete am Mittwoch Verluste sowie ein schwaches Wachstum bei den Nutzern. Die Twitter-Aktie sackte im nachbörslichen Handel um mehr als 14 Prozent ab, lag mit gut 56 Dollar aber noch immer deutlich über dem Ausgabepreis von 26 Dollar.

Im vierten Quartal 2013 fuhr das Unternehmen nach eigenen Angaben einen Verlust von 511 Millionen Dollar (380 Millionen Euro) ein, hier spielten vor allem die einmaligen Kosten des Börsengangs eine Rolle. Der gesamte Fehlbetrag lag im vergangenen Jahr bei 645 Millionen Dollar. Den Umsatz im Schlussquartal 2013 konnte das Unternehmen aber verglichen mit dem Vorjahreszeitraum auf 242,6 Millionen Dollar verdoppeln. Im Gesamtjahr setzte Twitter 665 Millionen Dollar um.

„Keine engagierte Nutzerbasis“

Anlass zur Sorge gab den Anlegern die Entwicklung der Twitter-Nutzung. Die Zahl der Nutzer, die sich mindestens ein Mal pro Monat einloggen, stieg im vergangenen Quartal trotz des Rummels um den Börsengang nur um knapp vier Prozent auf 241 Millionen. Die Zeit, die ein Twitter-Nutzer im Durchschnitt auf dem sozialen Netzwerk verbrachte, ging sogar zurück. „Wenn man keine engagierte Nutzerbasis hat, macht man keine Geschäfte“, sagte Branchenkenner.

Twitter finanziert sich zum größten Teil über Werbeeinnahmen. Diese konnte das Unternehmen im vergangenen Quartal verglichen mit dem Vorjahreszeitraum immerhin um 121 Prozent auf 220 Millionen Dollar steigern. Mehr als 75 Prozent der Werbeeinnahmen seien über das mobile Anzeigengeschäft auf Tablets und Smartphones erwirtschaftet worden.

Twitter ist seit seiner Gründung im Juli 2006 defizitär. Die Neuemission im vergangenen November war dennoch der größte Börsengang in der Technologiebranche seit dem des sozialen Netzwerks Facebook im Mai 2012. Das Unternehmen wird aktuell mit mehr als 36 Milliarden Dollar bewertet.