MtGox findet „digitales Geldtäschchen“

MtGox findet „digitales Geldtäschchen“

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Die in schwere Turbulenzen geratene Bitcoin-Börse MtGox ist unverhofft auf einen virtuellen Geldsegen gestoßen.

In einem alten „Geldtäschchen“, das zuletzt vor dem Juni 2011 genutzt worden sei, fanden die Betreiber nach eigenen Angaben 200.000 Bitcoins – umgerechnet rund 84 Millionen Euro. Kunden der Bitcoin-Börse nutzen die virtuellen Portemonnaies für ihre Geschäfte mit anderen Kunden.
Der Fund verringert den Verlust von MtGox beträchtlich. Dem Handelsplatz waren nach eigenen Angaben 750.000 Bitcoins von Kunden und 100.000 eigene Exemplare abhanden gekommen. Verschwunden seien nach dem Fund also nur noch 650.000 Bitcoins, heißt es in einer Erklärung des Unternehmens an die japanische Justiz.

Die MtGox-Handelsplattform hatte Anfang Februar den Tausch von Bitcoins in reale Währungen ausgesetzt, kurze Zeit später verschwand die Handelsplattform dann aus dem Internet. Ende Februar beantragte das Unternehmen wegen drohender Zahlungsunfähigkeit Gläubigerschutz; das Bezirksgericht von Tokio nahm den Antrag an. Auch in den USA stellte MtGox einen solchen Antrag. MtGox gibt an, dass Software-Probleme es kriminellen Angreifern ermöglicht hätten, die Bitcoins zu stehlen. Etwa 127.000 Nutzer der Börse sollen betroffen sein. Die japanischen Behörden nahmen Ermittlungen auf. Auch die US-Justiz befasst sich mit den Vorgängen.

Die virtuelle Währung Bitcoin war im Jahr 2009 als Antwort auf die Finanzkrise erfunden worden. Geschaffen hat sie ein unbekannter Programmierer, der eine von Staaten, Zentralbanken und anderen Finanzinstituten unabhängige Währung wollte. Das virtuelle Geld wird durch komplexe Verfahren berechnet. Der Wechselkurs zu echten Währungen schwankt stark. Aufsichtsbehörden weltweit hatten in den vergangenen Monaten verstärkt vor den Risiken gewarnt.