Luxemburg auf dem Weg zur Weltraumnation

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„Von einem Euro, den Luxemburg in die Europäische Weltraumbehörde (ESA) investiert, fließen 98 Cent zurück“, sagte ESA-Generaldirektor Jean-Jacques Dordain bei seinem Besuch in Luxemburg.

Aus einem Euro, den eine Regierung der ESA überlässt, entstünden vier Euro an Wirtschaftsaktivität.

Seit Beginn der Zusammenarbeit mit der ESA hat Luxemburg sich zu Beiträgen von insgesamt 84 Millionen verpflichtet. Elf Millionen davon sind Pflichtbeiträge, die aus der Mitgliedschaft ab 2005 resultieren. „Damit werden Programme zur Erforschung des Sonnensystems und des Universums finanziert“, erklärt Dordain. Die restlichen 73 Millionen Euro fließen in Programme die „à la carte“ ausgewählt werden.

Die ESA im Gegenzug ist 70 Verträge, im Wert von ungefähr 30 Millionen Euro, mit 30 luxemburgischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen eingegangen. Darunter SES, Siemens, CRP Gabriel Lippmann, CRP Henri Tudor und die Université du Luxembourg.

Das Großherzogtum investiert 71 Prozent des Freiwilligen Beitrages in Projekte, die mit Telekommunikation zu tun haben. Weitere neun Prozent fließen in Projekte mit dem Thema Navigation.

Ein Programm, das Luxemburg unterstützt, beschäftige sich mit der Ortung von Schiffen, erklärte François Biltgen, Minister für Hochschule und Forschung. Damit könnten vermisste Schiffe gefunden werden und Versicherungen Geld einsparen.

Ein weiterer luxemburgischer Beitrag seien Antennen gewesen, die die Unternehmen SES Astra TechCom und HiTec für das europäische Navigationssystem Galileo geliefert haben.

Sinnvolle Zusammenarbeit

„Unser Ziel ist es nicht, jemanden ins Weltall zu schicken“, sagt der Minister: „Am Anfang hieß es: Beteiligen wir uns an allen Projekten und schauen wir, was dabei herauskommt.“ Man habe dann jedoch die Denkfabrik LuxLaunch ins Leben gerufen, deren Aufgabe es sei auszuwählen, wo eine Zusammenarbeit mit der ESA sinnvoll sei. „Meine Aufgabe ist es, gute Projekte vorzuschlagen“, fügt Dordain hinzu. Dann nämlich könnte sich Luxemburg für weitere Projekte verpflichten.

Wenn auch nicht für Weltraumflüge, will der Minister doch Talente für die ESA rekrutieren. Zukünftig will die ESA junge Leute, auch aus Luxemburg ausbilden. „Wir müssen weiterhin die besten Ingenieure haben“, sagt Dordain.