Kreditnote gesenkt

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Die Hiobsbotschaften für den einst gefeierten finnischen Handy-Marktführer Nokia nehmen kein Ende. Seine Kreditwürdigkeit wurde gesenkt.

Nachdem das Unternehmen anhaltend Boden gegenüber asiatischen Konkurrenten und Apples iPhone verliert, hat die Ratingagentur Fitch am Dienstag die Note für die Kreditwürdigkeit der Finnen gesenkt. Damit muss Nokia nun damit rechnen, schwerer an frisches Geld heranzukommen und für Kredite höhere Zinsen zu zahlen.

Fitch senkte das Rating gleich um zwei Stufen von „BBB+“ auf „BBB-“ und sprach überdies von einem „negativen Ausblick“. Das bedeutet, dass eine weitere Herabstufung droht. Noch hat Nokia verglichen mit Schulnoten eine knapp befriedigende Kreditwürdigkeit; dann würde der Konzern auf ein «ausreichend» abrutschen. Nur wenige namhafte Großkonzerne stehen derart schlecht da.

Ernsthafte Sorgen

„Die Herabstufung und der negative Ausblick spiegeln unsere ernsthaften Sorgen wider über den anhaltenden Verlust von Marktanteilen in Nokias Symbian-Handygeschäft“, sagte Fitch-Experte Stuard Reid. Symbian ist das Betriebssystem von Nokia, das bei den Kunden aber zunehmend in Ungnade fällt, weil es Schwächen gegenüber Apples iPhone oder Googles Android hat. Künftig setzt Nokia deshalb auf Microsoft für die höherwertigen Handys.

„Der Niedergang hat sich aber noch beschleunigt, seitdem Nokia ein alternatives Betriebssystem gewählt hat“, warnte Reid. Es scheine so, dass die Kunden die alten Handys nicht mehr haben wollten und stattdessen zu Android- oder Apple-Smartphones griffen. Fitch geht davon aus, dass Nokia nicht vor kommendem Jahr neue Smartphones mit Windows herausbringt.

Erst vor wenigen Tagen hatte Nokia eine Gewinnwarnung aussprechen müssen; die Aktie war daraufhin um mehr als 15 Prozent eingebrochen. Es kursieren auch immer wieder Gerüchte, dass Microsoft seinen Partner ganz übernehmen könnte, um sein eigenes Handygeschäft auszubauen. Nokia-Chef Stephen Elop sah sich sogar genötigt, die Gerüchte persönlich zu dementieren.