Jetzt kommt die große Werbeflut in Musik-Videos

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Es ist ein fast schon revolutionärer Schachzug: Universal platziert schon bald nachträglich Werbung in seinen eigenen Videoclips. Ohne dass der Zuschauer etwas dagegen tun kann.

Die Universal Music Group ist das größte der drei Major-Plattenlabels nebst Sony und Warner. Das Unternehmen hat hunderte namhafte Künstler wie etwa Avicii, Lady Gaga, Joss Stone, die Kaiser Chiefs oder Helene Fischer unter Vertrag. Und ab sofort einen neuen Trumpf im Ärmel.

Universal hat mit der britischen Firma Mirriad einen Deal abgeschlossen, der es erlaubt, in eigenen Musik-Clips nachträglich Werbung zu platzieren. „Das ist ein dringend benötigter Schub für die Video-Werbeindustrie“, sagte Mirriad-Chef Mark Popkiewicz unter anderem zur BBC.

Grand-Marnier-Werbung in Avicii-Video

Wie die neuen Möglichkeiten konkret umgesetzt werden, ist in einem Avicii-Video zu sehen. In der ursprünglichen Aufnahme laufen zwei Männer in einem Bürogebäude an einer braunen Wand vorbei. Nach der Bearbeitung prangt an derselben Stelle ein großes Plakat von Grand Marnier.

Bis jetzt war es Usern möglich, Werbung zu überspringen, da diese meist am Anfang eines Clips eingespielt wurde und nach wenigen Sekunden weggeklickt werden konnte. Dies ist nun nicht mehr möglich: Logos bekannter Firmen sind in Zukunft fixer Bestandteil der jeweiligen Videos.

Gleich zehn Marken kommen bei „Telephone“ vor

Ganz neu ist die Idee nicht: Die Beats-Kopfhörer von Rapper Dr. Dre erschienen in jüngster Vergangenheit in diversen Musik-Clips. Und bei Lady Gagas „Telephone“ werden dem Publikum nicht weniger als zehn verschiedene Kopfhörer-Marken unter die Nase gerieben.

Einnahmen, die sich durch Werbung generieren, werden für die Plattenlabels immer wichtiger. Der Verkauf von Musiktiteln ging in den letzten Jahren kontinuierlich zurück, da die Songs entweder illegal heruntergeladen oder auf Youtube gratis konsumiert werden.

Die Fakten sprechen eine deutliche Sprache: Im Jahr 2000 machte die Musikindustrie noch einen Umsatz von weltweit fast 28 Milliarden Dollar. Zwölf Jahre später sind die Zahlen laut dem Fachverband IFPI massiv einbegrochen (16,5 Milliarden Dollar).