Italiener kaufen Arriva Deutschland

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Die italienische Staatsbahn hat einem Zeitungsbericht zufolge das Bieterrennen um die Deutsche-Bahn-Tochter Arriva Deutschland für sich entschieden.

Arriva-Deutschland-Chef Frank Engeler habe das Management des Bahn- und Busunternehmens am Abend darüber informiert, berichtete die „Süddeutsche Zeitung“ (Dienstagausgabe) unter Berufung auf informierte Kreise. Ein Sprecher der Deutschen Bahn sagte zu dem Zeitungsbericht lediglich, der Aufsichtsrat werde am Mittwoch über einen Käufer entscheiden.

Von Arriva Deutschland war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten. Trenitalia, die Personenverkehrs- und Logistiktochter der italienischen Staatsbahn Ferrovie dello Stato (FS), hatte sich mit dem luxemburgischen Infrastrukturfonds Cube verbündet. Dieser hatte zwischen 300 und 400 Millionen Euro geboten und damit mehr als der französische Infrastrukturkonzern Veolia, wie Reuters aus Verhandlungskreisen erfahren hatte. Die Deutsche Bahn muss sich nach der Übernahme des britischen Verkehrskonzerns Arriva aus wettbewerbsrechtlichen Gründen von dessen Deutschlandgeschäft trennen. Der Arriva-Betriebsrat hatte sich gegen einen Verkauf an die Italiener ausgesprochen und Veolia den Vorzug gegeben. Denn Trenitalia habe in Deutschland keine Erfahrung im Personenverkehr und sei hier schwach aufgestellt.

Veolia bezeichnet sich hingegen als führenden privaten Nahverkehrsanbieter in Deutschland. Für die Deutsche Bahn könnte die Abgabe des Arriva-Geschäfts an einen schwachen Konkurrenten die attraktivere Lösung sein. Es gilt als unwahrscheinlich, dass die Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat der Deutschen Bahn gegen einen Zuschlag für Trenitalia stimmen, wie Reuters von mehreren mit den Verhandlungen vertrauten Personen erfahren hatte.

reuters