Illegale Preisabsprachen: Cargolux-Topmanager angeklagt

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Cargolux-Präsident Ulrich Ogiermann und ein weiterer Manager, Robert van de Weg, sind wegen illegaler Preisabsprachen für Treibstoff- und Sicherheitszuschlägen in den USA angeklagt worden.

Ogiermann soll sich zwischen Oktober 2001 und Februar 2006 an den illegalen Preisabsprachen beteiligt haben,  heißt es in der Anklageschrift eines Gerichts in Miami.
Manager Van de Weg soll zwischen Dezember 2003 und Februar 2006 daran beteiligt gewesen sein, heißt es weiter.

Nach US-Recht droht den beiden Managern im Fall einer Verurteilung bis zu zehn Jahre Gefängnis, sowie eine Geldstrafe in Höhe von einer Million Euro.

Siehe auch:
Cargolux: 2009 schwierigstes Jahr
Management und Aufsichtsrat der Frachtgesellschaft beschäftigen sich zur Zeit mit den Anklagen und können momentan keine Details nennen, heißt es am Freitag in einer Pressemitteilung der Cargolux.

Keine Immunitätfür das Management

„Allerdings“, sagte der Verwaltungsratsvorsitzende Marc Hoffman am Freitag gegenüber dem Tageblatt, „hat das Justizministerium für vier Vorstandsmitglieder keine Immunität akzeptiert. Wir mussten also damit rechnen, dass es ein Verfahren geben würde.“ Da Ulrich Ogiermann und Robert van de Weg nun angeklagt sind, sind zwei der vier Vorstandsmitglieder bekannt, die in dem gegenwärtigen Verfahren keine Immunität genießen. Wer die anderen Mitglieder sind und ob auch gegen sie Verfahren eingeleitet werden, ist nicht bekannt.

Damit ist die Frachtgesellschaft erneut ins Fadenkreuz der US-Kartellbehörden geraten.
Bereits 2009 wurde Cargolux in einem ersten Kartellverfahren wegen Kerosinabsprachen mit den US-Justizbehörden auf eine Strafzahlung von 119 Millionen US-Dollar verdonnert.

Die US-Justizbehörden haben bislang 18 Fluggesellschaften und 14 Manager im Zusammenhang mit ihren kartellrechtlichen Untersuchungen angeklagt, heißt es.
Eine Reihe internationaler Fluggesellschaften von Lufthansa über Air France, Air New Zealand bis hin zu Cargolux sind in das Verfahren verstrickt. Hinzu kommen Logistik-Unternehmen.

tageblatt.lu