/ Handel mit Aktien ausgesetzt
Die portugiesische Börsenaufsicht stoppte An- und Verkauf des Papiers, nachdem der Kurs um mehr als 17 Prozent auf 50 Cent abgestürzt war. Die Regulierungsbehörde kündigte eine „wichtige Erklärung“ der größten Bank des Landes an. Der Hauptaktionär der Bank, die Espirito Santo Financial Group (ESFG) mit Sitz in Luxemburg, hatte zuvor angekündigt, den Handel mit ihren Aktien aufgrund von „Schwierigkeiten“ der Holding Espirito Santo International (ESI) auszusetzen.
ESI gehören 49 Prozent an der ESFG, die wiederum 25 Prozent an der Bank hält. Der andere Großaktionär ist die französische Bank Crédit Agricole, die ihre Beteiligung von mehr als 20 Prozent auf unter 15 Prozent reduziert hat. Die ESI soll Verluste in Höhe von 1,3 Milliarden Euro verschleiert haben. Am Mittwoch hatte sie die Rückzahlung kurzfristiger Schuldtitel an Kunden in der Schweiz verschoben.
Ist das Land noch zahlungsfähig?
Die Sorgen um die Zahlungsfähigkeit der Holding haben Zweifel an der Zahlungsfähigkeit des Landes geweckt. Portugal war eines der durch die Eurokrise am härtesten betroffenen Länder und musste sich unter den Euro-Rettungsschirm flüchten. Der Hilfsplan endete erst Mitte Mai.
Portugal hat immer noch einen Schuldenstand von rund 130 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP). Die Arbeitslosenrate liegt bei 15,3 Prozent. Die Regierung erwartet ein Wachstum von 1,2 Prozent in diesem Jahr, nach einer Rezession von 1,4 Prozent im vergangenen Jahr. Die Zinsen für bereits am Markt gehandelte zehnjährige portugiesische Staatsanleihen kletterten von 3,771 Prozent am Mittwoch auf 3,906 Prozent am Donnerstag. Die wichtigsten europäischen Börsen reagierten mit Kursverlusten
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