Firmen wollen wieder mehr Büros

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Einen Silberstreifen am Horizont seht die Gewerbe immobilienbranche im Moment. Im zweiten Quartal wurden insgesamt 30.000 Quadratmeter Büroflächen vermietet. Das ist etwas mehr als zehn Prozent der Leerstände Anfang des Jahres.

Stefan Osorio-König
 

Der Gewerbeimmobilienmarkt in Luxemburg kann etwas aufatmen: Es geht wieder bergauf. Im zweiten Quartal dieses Jahres wurden nach Angaben der Immobilienagentur Property Partners insgesamt 30.000 Quadratmeter Bürofläche vermietet.

Damit wurden seit Anfang des Jahres über 50.000 Quadratmeter Gewerbeimmobilien neu vermietet. Die Leerstandsquote, also die Relation zwischen nicht genutzten und genutzten Gewerbeflächen, ist mit 8,5 Prozent aber weiterhin für Luxemburger Verhältnisse sehr hoch. In den vergangenen Jahren lag diese nämlich bei um die fünf Prozent.

Der Leerstand bleibt hoch bei 8,5 Prozent

Auch die durchschnittliche Größe der im zweiten Quartal vermieteten Gewerbeimmobilien bleibt aber mit 525 Quadratmetern nach wie vor relativ gering, was darauf schließen lässt, dass die großen Nutzer, allen voran die Banken, sich momentan damit zurückhalten, Büroimmobilien zu mieten. Die größte Transaktion im zweiten Quartal fand mit 6.750 Quadratmetern in Drosbach statt. Dort mietete die Europäische Kommission ein Objekt an.

Aber auch Skype Luxembourg hat in der Hauptstadt eine größere Bürofläche gemietet: 2.270 Quadratmeter in den Rives de Clausen. Auch der Schiffsbetreiber Cobelfret hat mit 1.900 Quadratmetern im Luxemburger Bahnhofsviertel relativ viel Gewerbefläche gemietet.
Ebenfalls größere Flächen wurden von Firmen in Capellen mit 1.700 Quadratmetern, auf Kirchberg mit 1.600 Quadratmetern sowie auf dem Boulevard Royal in der Hauptstadt mit 1.467 und im Bahnhofsviertel mit 1.100 Quadratmetern vermietet.

Insgesamt fast ein Drittel der neu angemieteten Gewerbeimmobilien gingen an Firmen aus dem nicht-finanziellen Dienstleistungsbereich. 22 Prozent entfielen auf EU-Institutionen. Nur etwa rund ein Fünftel der Büroflächen wurden im zweiten Quartal an den Bankensektor vermietet.
Nach Einschätzung von Property Partners dürften die Mietpreise auch weiterhin unter Druck bleiben. Das läge vor allem an der immer noch hohen Leerstandsquote, wegen der es gegenwärtig schwierig sei, Preiserhöhungen durchzusetzen.

Andere Dienstleister stechen Banken aus

Die unterschiedlichen Leerstandsquoten im Land – von rund drei Prozent auf Kirchberg bis hin zu gut 14 Prozent auf der Cloche dOr, von durchschnittlich fünf Prozent in der Hauptstadt bis hin zu über 40 Prozent in Windhof und fast 40 Prozent in Capellen und Contern – machen sich auch bei den durchschnittlichen Quadratmeterpreisen bemerkbar.
So kostet dieser in der Oberstadt zwischen 30 und 36 Euro, auf Limpertsberg, im Bahnhofsviertel und auf Kirchberg zwischen 26 und 30 Euro, auf der Cloche dOr zwischen 25 und 27 Euro und am Flughafen zwischen 24 und 26 Euro.

Hoffnungen macht sich die Branche auf das Projekt in der Oberstadt am Hamilius, wo ab 2012/2013 insgesamt 6.800 Quadratmeter Wohnraum, 8.500 Quadratmeter Büroflächen und 20.000 Quadratmeter Geschäftsflächen entstehen sollen.
Am kommendem 16. September fällt eine Jury die Entscheidung für eines der vier verbleibenden Projekte am Hamilius.
Auch an der place de lEtoile sollen 24.000 Quadratmeter Bürofläche und 20.000 Quadratmeter Fläche für den Einzelhandel entstehen.