Federico Ghizzoni – Neuer UniCredit-Chef

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Federico Ghizzoni, bisher stellvertretender Generaldirektor von Unicredit ist am Donnerstag zum neuen Vorstandschef der italienischen Bank genannt worden.

  Der 54-jährige Ghizzoni, der seit 1980 für die UniCredit arbeitet, hat seit mehreren Jahren Verantwortung für das wichtige Osteuropa-Geschäft, das in der Wirtschaftskrise große Probleme hatte. Mittlerweile entspannt sich die Lage in der Region aber wieder, was auch die UniCredit in der Bilanz spürt.

Ghizzoni war bisher einer von vier Stellvertretern des vergangene Woche zurückgetretenen UniCredit-Chefs Alessandro Profumo. Erst am Mittwoch habe sich die Situation zu seinen Gunsten verändert, hieß es am Donnerstag. Zunächst sei der 45-jährige Privatkundenvorstand Roberto Nicastro Favorit gewesen.

Viele UniCredit-Aktionäre und die italienische Zentralbank hatten zuletzt Druck gemacht, schnell einen Nachfolger für Profumo zu finden. Teilweise wurde ein zu starker deutscher Einfluss befürchtet.

Profumo war zuvor 13 Jahre an der Spitze der UniCredit und hat mit zahlreichen Übernahmen aus einem regionalen Institut eine der größten Banken Europas geformt – mit Schwerpunkten in Italien, Deutschland und Osteuropa. Zum Verhängnis wurden ihm der starke Einfluss Libyens bei der UniCredit sowie die zuletzt vergleichsweise schwachen Ergebnisse der Bank.

Im Konzern hieß es, Ghizzoni stehe für die internationale Aufstellung der Gruppe. „Er ist ein UniCredit-Gewächs, hat aber viel Erfahrung im Ausland gesammelt und passt daher gut“, sagte eine Person, die ihn seit Jahren kennt. Er habe sich in vielen Ländern, in denen er tätig war, schnell und gut angepasst, sei ein bescheidener, zugleich aber durchsetzungsstarker Manager. Nicastro habe dagegen stärker den Heimatmarkt Italien verkörpert.

An der Börse kam die bevorstehende Berufung gut an: UniCredit-Aktien verteuerten sich in Mailand um 0,5 Prozent auf 1,85 Euro.

Reuters