European Funds Trophy 2014

European Funds Trophy 2014
(Tageblatt/Alain Rischard)

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Bereits zum 8. Mal zeichneten der Zeitungsverbund Tageblatt, Le Jeudi, La Stampa, El País und der Nachrichtensender LCI der beim European Funds Trophy in Paris die besten Fonds und Asset-ManagementGesellschaften Europas aus.

Es sind nicht mehr unbedingt die konjunkturellen Aussichten, die der Fondsbranche Sorgen bereiten. Während die Wirtschaft Europas dabei ist, ihren Weg aus dem Tal der Tränen zu beginnen, brauen sich für die Industrie andere Herausforderungen zusammen, die gemeistert werden wollen, die da heißen „Überreglementierung“.

Dies ging am Dienstagabend aus einem Gespräch zwischen ALFI-Präsident Marc Saluzzi und dem Efama-Vorsitzenden Christian Dargnat hervor.

Marc Saluzzi, der der diesjährigen European Funds Trophy vorstand, beklagte, dass man immer noch viel Erklärungsarbeit bei den Politikern leisten müsse: „Wir reden da nicht einmal von Überzeugungsarbeit, da viele europäische Politiker noch nicht einmal wissen, wozu Investmentfonds gut sind, welchen Wert sie auch für die reale Wirtschaft haben.“

Dies jedoch habe zwei Dinge zur Folge. Man würde einerseits mit Spekulanten in einen Topf geworfen, obwohl der Sektor seit Jahren reguliert sei und seine Seriosität im Allgemeinen unter Beweis gestellt habe. Andererseits müsse man höllisch aufpassen, dass die weiterführenden Regulierungen gegen Finanzspekulation auch die Richtigen treffe. „Die Finanztransaktionssteuer wird letztlich nur unsere Industrie treffen.“

Finanzjongleure jedoch könnten stets auf andere Gebiete ausweichen.

Christian Dargnat beanstandet beim Thema Regulierung, dass besonders Europa dabei sei, eine zersplitterte juristische Zone zu werden: „Auf der einen Seite haben wir mit der Ucits-Regulierung einen weltweiten Standard geschaffen, auf der anderen Seite entwickeln sich die legalen Umsetzungen der Brüsseler Direktiven innerhalb der EU-Mitgliedsländer immer mehr auseinander.“ Dies sei eine Gefahr für den Binnenmarkt.

Ausgezeichnete Luxemburger

Ob gerade deshalb britische Fonds und Verwalter bei der diesjährigen Preisverleihung gut abschnitten, ist fraglich. Schaut man sich die von der Fonds-Ratingagentur Fundclass als die besten ihrer Kategorie ermittelten Fonds etwas genauer an, sieht man hinter den Anlagebereichen häufig die gleichen Konstanten. Investiert wird weltweit in Energie, Konsumgüter und, vielleicht noch eher erstaunlich, in den Industriesektor.

Diesmal hat es zwar weder ein Fonds noch eine AM-Firma aus Luxemburg im Gegensatz zum vergangenen Jahr an die Spitze im Europavergleich geschafft, vor der Konkurrenz verstecken müssen sich die besten aus Luxemburg jedoch nicht, da man ein ums andere Mal das oberste Treppchen oft knapp verpasste.
Beim reinen nationalen Ranking gibt es kaum Überraschungen, was für die Solidität in puncto Investmentstrategie der Häuser spricht.

Die kleinste Kategorie der AM ist die der vier bis sieben verwalteten Fonds. Sie ist aber für gewöhnlich und länderübergreifend meistens stark umkämpft, da gerade hier sich besonders viele AM-Firmen tummeln.

Dieses Jahr gewann mit Abstand zur Konkurrenz CapitalatWork der Versicherungsgesellschaft Foyer. Fünf Fonds von CapitalatWork wurden von Fundclass mit fünf bzw. vier Sternen ausgezeichnet.

Nicht weniger große Konkurrenz gibt es in der nächsten Kategorie (acht bis 15 Fonds). Dort gewann der unabhängige Vermögensverwalter The Capital Group.
Seit Jahren bestimmend in der mittleren Klasse (16 bis 25 Fonds) ist BCEE Asset Management. Daran hat sich 2013 nichts geändert. Dieses Jahr wurden unter den 25 Fonds des Vermögensverwalters der Spuerkeess zwölf mit drei, vier oder fünf Sternen von Fundclass ausgezeichnet. Mittlerweile beträgt das gesamte von der BCEE AM verwaltete Vermögen über vier Milliarden Euro.

Der aus den Niederlanden stammende Vermögensverwalter Robeco hat in Luxemburg 33 von Fundclass geratete Fonds aufgesetzt, zwei Drittel davon investieren in Equities. Robeco wurde als bester AM der Klasse 26 bis 40 Fonds ausgezeichnet.

Die Verwalter von Lombard Odier, die nach eigenen Angaben das Risiko-Management bei jeder Entscheidung in das Zentrum ihrer Aufmerksamkeit rücken, lagen in der Klasse 41 bis 70 Fonds an der Spitze.

Bei den Schwergewichten der Fondsklassen (71 bis 100 und über 100 Fonds) wurden die weltweit aufgestellten AM-Firmen Franklin Templeton Investments und JPMorgan Asset Management ausgezeichnet.
Ersterer hat in Luxemburg 75 von Fundclass geratete Fonds aufgelegt, während der Vermögensverwalter der JPMorgan Chase & Co. 140 Fonds in Luxemburg gelistet hat. Bei beiden AM investieren gut zwei Drittel der Fonds in Equities.