Euro fällt auf tiefsten Stand seit 14 Monaten

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Der Euro ist am Freitag erstmals seit 14 Monaten unter die Marke von 1,25 Dollar gefallen.

Im Tagesverlauf wurde die europäische Gemeinschaftswährung zeitweise für nur 1,2422 Dollar gehandelt. Am Markt wird befürchtet, dass der Euroraum auf ein Auseinanderbrechen zusteuert.

„Der Euro ist dem Untergang geweiht“, sagte Andrew Wilkonson, leitender Marktanalyst bei Interactive Brokers Group LLC. „Er ist wie ein Clown ohne Schminke. Die Belastungen für die Mitgliedsländer werden offensichtlich und es ist kaum vorstellbar, dass das Wachstum der Weltwirtschaft nicht darunter leiden wird.“

Die Europäische Gemeinschaft stehe vor der größten Bewährungsprobe seit Jahrzehnten, erklärte Bundeskanzlerin Angela Merkel. Die Zeitung El País berichtete, Frankreich habe während der Verhandlungen zu dem 750 Milliarden Euro schweren Rettungspaket damit gedroht, aus dem Euro auszuscheren.

Düstere Prognosen

Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bank, Josef Ackermann, bezweifelt, „ob Griechenland über die Zeit wirklich in der Lage ist“, seine Schulden zurückzuzahlen. Dennoch müsse Griechenland stabilisiert werden.

Wenn das Land fallen würde, würde das „mit großer Sicherheit auch auf die anderen Länder“ übergreifen und könnte zu „einer Art Kernschmelze“ führen, sagte Ackermann in einem ZDF-Interview.

Zum Yen büßte der Euro 1,6 Prozent ein auf 114,36 Yen. Das britische Pfund gab gegenüber dem Dollar nach. Bei 1,4565 Dollar wurde das Pound Sterling 0,3 Prozent niedriger gehandelt.

David Blanchflower, der früher bei der Bank of England im zinspolitischen Ausschuss saß, prognostizierte, dass die neue Koalitionsregierung bis Jahresende zerbrechen werde.

(Bloomberg)