EU genehmigt Beihilfen für PSA

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Der angeschlagene Autobauer PSA Peugeot Citroën hat eine Sorge weniger. Brüssel gibt grünes Licht für Beihilfen der französischen Regierung. Damit soll das Unternehmen unter anderem in die Forschung investieren.

Grünes Licht für Peugeot-Umbau: Die EU-Kommission hat die Umstrukturierungsbeihilfen der französischen Regierung für den schwächelnden Automobilhersteller PSA Peugeot Citroën genehmigt. Dies teilte die Behörde am Dienstag in Brüssel mit. Es sei sichergestellt, dass die Unterstützung aus öffentlichen Mitteln keine allzu negativen Auswirkungen auf Wettbewerber habe, hieß es. EU-Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia erklärte: „Das Ergebnis ist ausgewogen und eröffnet der PSA die Chance, ihre Tätigkeit auf einem soliden Fundament fortzuführen.“

PSA begrüßte die Entscheidung aus Brüssel. Zusammen mit anderen bereits beschlossenen Maßnahmen gebe sie der Banque PSA Finance finanzielle Sicherheit für mehr als drei Jahre.

Staatliche Garantie für Anleihen

Bei der Beihilfe geht es unter anderem um eine staatliche Garantie für Anleihen der zum Autokonzern gehörenden Banque PSA Finance bis zu einem Kapitalbetrag von 7 Milliarden Euro. Da diese staatliche Garantie den Konzern deutlich weniger kostet als die Garantie einer anderen Bank, beziffert die Kommission den Vorteil dieser Staatsgarantie für das Unternehmen auf 486 Millionen Euro. Hinzu kommt ein rückzahlbarer Vorschuss für Forschungsarbeiten in Höhe von 85,9 Millionen Euro. Zusammen macht das 571,9 Millionen Euro.

Die Bank des Konzerns darf die Staatsgarantie allerdings nicht nutzen, um günstige Kredite an Autokäufer vergeben. Wenn der Anteil der über die eigene Bank finanzierten Autokäufe allzu stark klettert, muss die Bank höhere Gebühren für die Staatsgarantie zahlen. Das soll verhindern, dass Peugeot Citroën durch billige Kredite aus Staatsgeldern den Konkurrenten Marktanteile wegschnappt.

Zusätzliche Korrekturen

Damit der Autobauer nicht zu tief in die roten Zahlen rutscht, hat sich Peugeot auf zusätzliche Korrekturen verpflichtet, falls sich das Unternehmen nicht wie geplant entwickelt.

Der Forschungsvorschuss von 85,9 Millionen Euro ist für die Entwicklung eines Diesel-Hybridmotors gedacht und soll am Ende wieder an den französischen Staat zurückfließen. Staatliche Beihilfen benötigen in der Europäischen Union die Genehmigung der EU-Kommission. Die Brüsseler Wettbewerbshüter wachen darüber, dass die Regierungen nicht einzelne Unternehmen zum Schaden von Konkurrenten päppeln.

Die Brüsseler Entscheidung fiel einen Tag bevor Peugeot am Mittwoch seine Halbjahreszahlen vorstellen sollte. Das Unternehmen leidet besonders unter der Absatzkrise in Westeuropa. Für das vergangene Jahr verbuchte Europas nach VW zweitgrößter Autobauer einen Rekordverlust von 5,01 Milliarden Euro. Als Grund für die Krise des Unternehmens gilt unter anderem, dass PSA nur wenig in Wachstums- und Schwellenländern investiert hat.